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Verbände warnen nach Zoll-Deal: Das wird Arbeitsplätze kosten

• Jul 28, 2025, 9:58 AM
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Während EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das von ihr geschlossene Handelsabkommen mit den USA - namentlich mit Präsident Donald Trump - lobt und als stabilisierenden Faktor "in unsicheren Zeiten" bezeichnete, legen Vertreter der deutschen Wirtschaft die Stirn in Sorgenfalten.

Am Sonntag haben sich Ursula von der Leyen und Donald Trump auf Zölle von 15 Prozent für die meisten aus der EU in die USA eingeführten Waren geeinigt. Die Politikerin spricht vom bestmöglichen Deal. Dieser umfasst einer Stellungnahme der Kommissionspräsidentin auch Milliardeninvestionen der EU in den Vereinigten Staaten und den Kauf von Rüstungsgütern.

Auch auf Autoexporte in die USA sollen nun Zölle von 15 Prozent gelten, bisher waren es 25 Prozent. Die Einfuhrabgaben auf Stahl sollen mit 50 Prozent unverändert bleiben.

Deutsche Wirtschaft zwischen Aufatmen und Zukunftsangst

Die Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Industrie- und Handelskammer kommentiert in einer Stellungnahme die Einigung zwischen der EU und den USA. Die deutsche Wirtschaft könne vorerst durchatmen, so Helena Melnikov. Es sei Schlimmeres verhindert worden. "Doch der Deal hat seinen Preis, und dieser Preis geht auch zulasten der deutschen und europäischen Wirtschaft", heißt es auf der Seite der DIHK in einer Pressemitteilung.

Schärfer formuliert es laut Süddeutscher Zeitung Wolfgang Niedermark vom Bundesverbrand der Deutschen Industrie (BDI). Auch ein Zollsatz von 15 Prozent werde "immense negative Auswirkungen" auf die exportorientierte deutsche Industrie haben. Eine weitere Eskalation sei aber abgewendet worden, so heißt es in dem Bericht.

Laut einem Bericht des Deutschlandfunks spricht der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) von einem "schmerzhaften Kompromiss". Lieferketten würden sich verändern und Preise steigen. Der auch von Donald Trump gepriesene "Deal" werde die Bundesrepublik Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze kosten.

Merz zeigt sich zufrieden

Bundeskanzler Friedrich Merz schreibt auf X, es sei gelungen "einen Handelkonflikt abzuwenden".

Ein Blick auf Donald Trumps bisheriges Vorgehen nährt Zweifel an der Verlässigkeit des Abkommens und des US-Präsidenten. In einem Interview mit der Funke-Mediengruppe sagt Michael Hüther, Direktor des Institus der deutschen Wirtschaft (IW), Trump nehme die Zolldrohungen nie vollends vom Tisch.