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Schlafprobleme? Die Ursache kann im Darm verborgen liegen

• Aug 14, 2025, 4:31 AM
3 min de lecture
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Wenn Sie jemals mit Schlaflosigkeit zu kämpfen hatten, kennen Sie wahrscheinlich die üblichen Verdächtigen: Stress, Koffein, Alkohol, gesundheitliche Probleme oder Nebenwirkungen von Medikamenten, um nur einige zu nennen.

Doch der Schlüssel zu chronischer Schlaflosigkeit könnte tief im Darm liegen - zumindest teilweise, wie eine neue Studie in der Zeitschrift General Psychiatry zeigt.

In Deutschland leiden etwa 25% der Erwachsenen an Schlafstörungen, wobei mehr als 10% ihren Schlaf als nicht erholsam empfinden. Etwa ein Drittel der Deutschen hat gelegentlich Schlafprobleme. Schlechte Schlafqualität hat zudem oft Auswirkungen wie Reizbarkeit oder ständige Müdigkeit.

Frühere Forschungsarbeiten haben auf einen Zusammenhang zwischen Schlaflosigkeit und Darmgesundheit über die so genannte Darm-Hirn-Achse hingewiesen, aber die neuesten Ergebnisse bieten "vorläufige Beweise" dafür, dass die Zusammensetzung des Darmmikrobioms tatsächlich schlechten Schlaf verursachen kann, so die Studienautoren.

Die Analyse stützte sich auf genetische Daten von fast 387.000 Schlaflosigkeitspatienten sowie auf die Daten des Darmmikrobioms von fast 27.000 Personen.

Dabei wurde ein wechselseitiger Zusammenhang zwischen Schlaflosigkeit und bestimmten Arten von Bakterien im Darm festgestellt. Das bedeutet, dass diese Bakterien das Risiko für Schlaflosigkeit erhöhen. Gleichzeitig scheinen Schlafstörungen auch die Häufigkeit dieser Bakterien zu erhöhen.

Vierzehn Bakteriengruppen erhöhten das Risiko für Schlaflosigkeit um Werte zwischen 1 und 4 Prozent. Acht Gruppen senkten das Risiko um 1 % bis 3 %.

Menschen, die an Schlaflosigkeit litten, wiesen deutlich niedrigere Werte von sieben Bakteriengruppen und signifikant höhere Werte von 12 anderen Bakterientypen auf.

Das Darmmikrobiom besteht aus Bakterien, Pilzen und Viren, die natürlicherweise in unserem Körper leben und unsere Gesundheit sowohl fördern als auch schädigen können. Diese Mikroben kommunizieren mit anderen Zellen, um die Verdauung der Nahrung zu unterstützen, das Immunsystem zu regulieren und andere schädliche Mikroorganismen zu vernichten.

Es ist noch nicht ganz klar, warum die Darmgesundheit und der Schlaf zusammenhängen, so die Forscher. Eine Theorie besagt, dass Schlaflosigkeit den körpereigenen Serotonin- und Dopaminspiegel beeinträchtigt - chemische Botenstoffe, die am Schlafzyklus beteiligt sind -, was wiederum den Darm dazu veranlasst, diese Neurotransmitter zu produzieren.

Andere mögliche Wege betreffen die Immunregulation, Entzündungen und andere molekulare und zelluläre Mechanismen, so die Forscher. "Insgesamt stellen die miteinander verwobenen Auswirkungen von Schlaflosigkeit auf die Darmmikrobiota und umgekehrt eine komplexe bidirektionale Beziehung dar."

Die Studie hat einige Einschränkungen. Die meisten Teilnehmer waren europäischer Abstammung, so dass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Gruppen übertragbar sind. Ernährung und andere Lebensstilfaktoren, die die Darmgesundheit beeinflussen könnten, wurden ebenfalls nicht berücksichtigt.

Dennoch könnten die Ergebnisse den Forschern zufolge als Anregung für künftige mikrobiombezogene Behandlungen von Schlaflosigkeit dienen, beispielsweise für den Einsatz von Probiotika, Präbiotika oder Fäkaltransplantationen.