Umfrage ergab: Europäer vertrauen der KI nicht, wenn es um Wahlen geht
Die große Mehrheit der Europäer befürchtet die Manipulation von Wahlen durch künstliche Intelligenz (KI), vertraut aber der Technologie, wenn sie von Polizei und Militär zur Überwachung eingesetzt wird, so ein neuer Bericht, der am Montag veröffentlicht wurde.
In der Studie "European Tech Insights" der Universität IE in Spanien wurden mehr als 3.000 Menschen in zehn europäischen Ländern befragt.
Sie ergab, dass zwei von drei Europäern (67 Prozent) befürchten, dass Hacker Wahlergebnisse verfälschen könnten, und dass mehr als 30 Prozent der Befragten glauben, dass KI bereits Wahlentscheidungen beeinflusst hätte.
Am wenigsten Vertrauen in KI bei Wahlen haben die Bürger im Vereinigten Königreich (54 Prozent) und in Spanien (51 Prozent).
Experten haben wegen der Fehlinformationen durch KI bei den Wahlen in Europa Alarm geschlagen.
Bei einer Wahl in der Slowakei im vergangenen Jahr wurden von KI generierte Audioaufnahmen gezeigt, die einen Kandidaten als solchen ausgaben und über Möglichkeiten der Wahlmanipulation diskutierten.
"Die öffentliche Besorgnis über die Rolle der KI bei der Beeinflussung von Wahlen nimmt zu. Es gibt zwar noch keine eindeutigen Beweise für signifikante Veränderungen bei den Wahlergebnissen, aber KI hat die Besorgnis über Wahldesinformation und Deepfakes auf globaler Ebene verstärkt", sagte Carlos Luca de Tena, geschäftsführender Direktor des IE Center for the Governance of Change, in einer Erklärung.
Wo die Europäer der KI vertrauen
Die Europäer unter 35 Jahren hatten mehr Vertrauen: 34 Prozent von ihnen gaben an, dass sie einer KI-gesteuerten App vertrauen würden, um in ihrem Namen für politische Kandidaten zu stimmen.
Ältere Generationen waren weniger vertrauensvoll gegenüber der Technologie.
Fast 30 Prozent der 35- bis 44-Jährigen gaben an, dass sie einer KI-Wahlhilfe vertrauen würden, und nur 9 Prozent der über 65-Jährigen sagten, sie würden ihr vertrauen.
Rund 75 Prozent der Befragten befürworten dagegen den Einsatz von KI bei polizeilichen und militärischen Einsätzen wie Gesichtserkennung und biometrischen Daten.
Und das trotz der strengen europäischen Datenschutzvorschriften, einschließlich der Allgemeinen Datenschutzverordnung (GDPR), die die Verwendung und Speicherung von Nutzerdaten regelt.
Bei sensiblen Angelegenheiten wie Bewährungsentscheidungen lehnen jedoch rund 64 Prozent der Europäer KI ab.