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Hodenkrebs: Auf welche frühen Anzeichen muss man achten?

• Apr 13, 2025, 7:12 AM
5 min de lecture
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Hodenkrebs ist zwar selten, aber er ist die häufigste Krebsart bei jungen Männern.

Er ist auch eine der am besten behandelbaren Krebsarten, wenn er frühzeitig erkannt wird. Die Überlebensraten sind hoch: 95 Prozent der Männer unter 45 Jahren überleben mindestens fünf Jahre nach der Diagnose, wie europäische Daten zeigen.

Da es jedoch nur wenige Symptome gibt, erkennen Männer möglicherweise nicht, dass sie an Hodenkrebs erkrankt sind, was zu Verzögerungen bei der Diagnose führt und die Behandlung komplizierter machen kann.

"Ein Teil des Problems besteht darin, dass es aufgrund gesellschaftlicher Tabus keine Kultur der Selbstuntersuchung gibt", beklagt Hendrik Van Poppel, Urologe im Vorstand der European Association of Urology (EAU) und Ko-Vorsitzender des von der Europäischen Krebsorganisation geleiteten Inequalities Networks.

Der April ist der Aktionsmonat gegen Hodenkrebs, einer der Krebs-"Awareness"-(Bewusstseins)-Monate. Guter Anlass, das Bewusstsein für Früherkennung zu schärfen.

Wer hat ein erhöhtes Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken?

Etwa einer von 250 Männern in Europa ist an Hodenkrebs erkrankt, und bei den unter 45-Jährigen ist es die häufigste Krebsart. Die meisten Diagnosen werden bei den Betroffenen mit Ende Zwanzig oder Anfang Dreißig gestellt.

Einige Männer haben ein höheres Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken. Dazu gehören Männer mit einer familiären Vorbelastung, Männer mit HIV oder Fruchtbarkeitsproblemen, weiße Männer und Männer mit Hodenhochstand (Kryptorchismus).

Kryptorchismus ist eine Lageanomalie, bei der die Hoden nicht in den Hodensack herabsinken, was sie normalerweise bis zur Geburt eines Jungen tun. Etwa 5 bis 10 Prozent der Männer mit Hodenkrebs hatten diesen Zustand, der durch eine Operation behoben werden kann, schon als Kind.

Was sind die Anzeichen für Hodenkrebs?

Van Poppel empfahlt gegenüber Euronews Health, dass junge Männer und Teenager sich unter der warmen Dusche oder im Bad selbst untersuchen sollten, wenn der Hodensack entspannt ist. Prüfen Sie jeden Hoden einzeln auf Knoten oder Veränderungen.

Der EAU zufolge handelt es sich bei den meisten Veränderungen, die Sie bei einer Selbstuntersuchung feststellen, nicht um Krebs. Wenn Sie jedoch einen kleinen, schmerzlosen Knoten im Hoden finden, könnte es sich um ein ernstes Problem handeln, weshalb Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Andere Symptome sind laut der Deutschen Krebshilfe ein Hoden, der größer wird oder schmerzt, oder der Hodensack, der sich fest, hart, schwer oder schmerzhaft anfühlt oder in dem sich Flüssigkeit angesammelt hat.

Schmerzen im Rücken oder Unterbauch, Gewichtsverlust, Husten, Atem- oder Schluckbeschwerden und Schmerzen in der Brust können ebenfalls Symptome sein.

Wie sieht das Leben nach einer Hodenkrebsdiagnose aus?

Die Behandlung umfasst in der Regel eine operative Entfernung des Hodens, manchmal gefolgt von einer Chemotherapie oder Bestrahlung. Manche Menschen entscheiden sich dafür, sich einen künstlichen Hoden einsetzen zu lassen, um den durch die Operation verlorenen Hoden zu ersetzen, so der britsche Nationale Gesundheitsdienst NHS.

Einige Hodenkrebsbehandlungen können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, so dass es schwieriger werden kann, Kinder zu bekommen. Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, sollten Sie in Erwägung ziehen, Ihr Sperma zu lagern und in einer Samenbank aufzubewahren, um es später für Fruchtbarkeitsbehandlungen verwenden zu können.

Wenn sich der Krebs auf andere Teile des Körpers ausgebreitet hat, kann die Behandlung schwieriger sein. In diesem Fall können Ärzte intensivere Behandlungen oder palliative Pflege anbieten, um die Symptome so lange wie möglich zu lindern.

Unterm Strich, so Van Poppel, muss Hodenkrebs kein Todesurteil sein.

"Viele dieser Patienten, bei denen die Erkrankung spät entdeckt wird und die sogar Metastasen haben, können geheilt werden", so Van Poppel. "Aber das Hauptziel sollte die rechtzeitige Erkennung sein".