Oscar-Nominierungen 2025: "Emilia Peréz" führt die Liste der Nominierten an

Nach der Verzögerung durch die Brände in Los Angeles sind nun die Nominierungen für die 97. Oscar-Verleihung bekannt gegeben worden, und "Emilia Pérez" von Jacques Audiard führt wieder einmal die Liste an.

Der in Frankreich gedrehte, spanischsprachige Film hat 13 Nominierungen erhalten, darunter für den besten Film, die beste Regie, die beste Schauspielerin und den besten internationalen Spielfilm. Diese Nominierungen stellen einen Oscar-Rekord für einen nicht-englischsprachigen Film dar - der bisherige Rekord lag bei 10 Nominierungen für Alfonso Cuaróns "Roma".

Das Musical hat sich seit seiner Premiere in Cannes, wo es zwei Goldene Palmen (Beste Schauspielerin und Preis der Jury) gewann, als kontrovers erwiesen. Dennoch gewann es bei den Golden Globes den Preis für den besten Film (Komödie, Musical) und dominiert in diesem Jahr die meisten Kategorien bei den Oscars. Er war auch einer unserer besten Filme des Jahres 2024.

Scrollen Sie nach unten, um die vollständige Liste der Nominierten für 2025 zu sehen.

Die "Emilia-Pérez"-Darstellerin Karla Sofia Gascón hat mit ihrer Nominierung Geschichte geschrieben: Sie ist die erste offen transsexuelle Schauspielerin, die für einen Oscar nominiert wurde.

Bisher waren nur drei offen transsexuelle Menschen in irgendeiner Kategorie bei den Oscars nominiert: die Musikerin Anohni, die Komponistin Angela Morley und der Dokumentarfilmer Yance Ford.

Die Nominierung von Gascón, die in dem Film sowohl einen männlichen Drogenbaron als auch die Frau spielt, zu der sie wird, kommt zu einer Zeit, in der die Rechte transsexueller Menschen in den USA gefährdet sind. Präsident Donald Trump hat diese Woche entschieden, dass Amerika nur noch zwei Geschlechter anerkennen wird - eine Entscheidung, die starke Kritik ausgelöst hat, da dieser Schritt die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft bedroht.

Apropos Trump: Ein weiterer der gewagtesten Filme des Jahres 2024, "The Apprentice - The Trump Story", erhielt zwei Nominierungen in den Schauspielkategorien für Sebastian Stan und Jeremy Strong.

Der Film dramatisiert Trumps prägende Jahre, und da er jetzt wieder im Amt ist, gab es einige Zweifel, ob der Film nominiert werden würde. Trump hat die an dem Film Beteiligten als "menschlichen Abschaum" bezeichnet - und es ist davon auszugehen, dass die Doppelnominierungen und die Tatsache, dass Gascón in einem knappen Rennen um den Preis für die beste Schauspielerin die Nase vorn haben könnte, beim neuen US-Präsidenten nicht für Begeisterung sorgen.

Dicht hinter "Emilia Pérez" liegen "Der Brutalist" (Gewinner des Golden Globes für den besten Film (Drama)) und, etwas überraschend, "Wicked". Beide haben zehn Nominierungen, darunter für den besten Film.

Die aktuelle Kritik an "Der Brutalist", bei der es um den Einsatz von künstlicher Intelligenz während der Postproduktion ging, mit deren Hilfe die Dialoge der Stars Adrien Brody und Felicity Jones in ungarischer Sprache verbessert wurden, hat die Oscar-Aussichten des Films nicht beeinträchtigt. Beide Darstellenden sind in den Schauspielkategorien nominiert.

Das Bob-Dylan-Biopic "Like A Complete Unknown" und der Papstthriller "Konklave" haben jeweils acht Nominierungen erhalten; der letztjährige Gewinner der Goldenen Palme "Anora" folgt mit sechs; sowohl "Dune: Part Two" und "The Substance" haben jeweils fünf Nominierungen.

Alle sind für den besten Film nominiert, zusammen mit "Nickel Boys" und dem beeindruckenden brasilianischen Film "I'm Still Here", der insgesamt drei Nominierungen erhielt, darunter für den besten internationalen Spielfilm und die beste Schauspielerin Fernanda Torres.

Für Enttäuschung sorgt bei einigen, dass Mati Diops Berlinale-Gewinner "Dahomey" und Alexis Blooms "The Bibi Files"* beide in der Rubrik Bester Dokumentarfilm nicht vertreten sind, während Mohammad Rasoulofs "Die Saat des heiligen Feigenbaums"* keine Nominierung für den Besten Film erhielt und insgesamt nur einmal nominiert ist - für den Besten Internationalen Spielfilm.

Filme, die dieses Jahr leer ausgingen, sind unter anderem "Babygirl" mit Nicole Kidman, "Queer" mit Daniel Craig und das Musical "Kneecap".

Die Regisseurin von "The Substance" Coralie Fargeat ist die einzige Frau, die in der Kategorie "Beste Regie" nominiert ist, in der auch Sean Baker("Anora"), Brady Corbet ("Der Brutalist"), Jacques Audiard ("Emilia Pérez") und überraschenderweise James Mangold ("Like A Complete Unknown") vertreten sind. Payal Kapadia ("All We Imagine as Light") wurde in dieser Kategorie nicht berücksichtigt.

Während es bei den letztjährigen Oscars mit Christopher Nolans "Oppenheimer" einen klaren Favoriten gab, der sieben der 13 Preise, für die er nominiert war (darunter Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller und Bester Nebendarsteller), mit nach Hause nehmen konnte, ist die diesjährige Oscarverleihung eher unberechenbar. Was den besten Film angeht, so scheint es trotz der Dominanz von "Emilia Pérez" bei den Nominierungen immer noch ein offenes Rennen zu sein.

Vier Filme wurden von der Producers Guild, der Directors Guild und der Screen Actors Guild für den wichtigsten Preis nominiert ("Anora", "Like A Complete Unknown", "Konklave" und "Emilia Pérez"), während "Der Brutalist" den Golden Globe für den besten Film (Drama) gewann. Es ist also noch ungewiss, welcher Film den Sieg davontragen wird.

Sicher ist, dass "Emilia Pérez" die bisher beste Chance von Netflix auf einen Oscar für den besten Film ist. Trotz seiner führenden Rolle in Hollywood hat der Streaming-Gigant den wichtigsten Preis noch nie gewonnen, obwohl er mit Filmen wie "The Irishman" und "Roma"* bereits für Aufsehen sorgte.

Es wurde bekannt gegeben, dass bei der diesjährigen Oscar-Verleihung die Künstler und Künstlerinnen in der Kategorie Bester Originalsong nicht auftreten werden. Die Präsidentin der Academy, Janet Yang, und Bill Kramer, CEO der Academy of Motion Picture Arts & Sciences, teilten mit, dass die Zeremonie am 2. März nicht die traditionellen Live-Auftritte beinhalten wird.

"In diesem Jahr wird die Preisverleihung in der Kategorie 'Bester Song' ohne Live-Auftritte stattfinden und sich auf die Songwriter:innen konzentrieren. Wir werden die Kunstfertigkeit durch persönliche Reflexionen der Teams feiern, die diese Songs zum Leben erwecken. All dies und noch mehr wird die Geschichten und die Inspiration hinter den diesjährigen Nominierten aufdecken", hieß es.

Yang und Kramer wiesen außerdem darauf hin, dass die diesjährige Zeremonie eine besondere Würdigung von Los Angeles nach den verheerenden Waldbränden Anfang des Monats beinhalten wird.

"Wir werden die jüngsten Ereignisse reflektieren und gleichzeitig die Stärke, die Kreativität und den Optimismus hervorheben, die Los Angeles und unsere Branche ausmachen."

Viele in der Filmindustrie forderten die Academy auf, die Oscars ganz abzusagen, aber die Academy argumentierte, dass die Zeremonie am 2. März wegen ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen auf Los Angeles und als Symbol für die Widerstandsfähigkeit der Branche stattfinden müsse.

Bleiben Sie dran bei Euronews Kultur für unsere vollständige Vorschau und Vorhersagen der diesjährigen Oscars.

Hier ist die vollständige Liste der Nominierungen für 2025:

Bester Film

• Anora
• Der Brutalist
• Like A Complete Unknown
• Konklave
• Dune: Part Two
• Emilia Pérez
• I'm Still Here
• Nickel Boys
• The Substance
• Wicked

Beste Regie

• Sean Baker, Anora
• Brady Corbet, Der Brutalist
• James Mangold, Like A Complete Unknown
• Jacques Audiard, Emilia Pérez
• Coralie Fargeat, The Substance

Bester Hauptdarsteller

• Adrien Brody, Der Brutalist
• Timothée Chalamet, Like A Complete Unknown
• Colman Domingo, Sing Sing
• Ralph Fiennes, Konklave
• Sebastian Stan, The Apprentice - The Trump Story

Beste Schauspielerin

• Cynthia Erivo, Wicked
• Karla Sofía Gascón, Emilia Pérez
• Mikey Madison, Anora
• Demi Moore, The Substance
• Fernanda Torres, I'm Still Here

Bester Nebendarsteller

• Juraj Borissow, Anora
• Kieran Culkin, A Real Pain
• Edward Norton, Like A Complete Unknown
• Guy Pearce, Der Brutalist
• Jeremy Strong, The Apprentice - The Trump Story

Beste Nebendarstellerin

• Monica Barbaro, Like A Complete Unknown
• Ariana Grande, Wicked
• Felicity Jones, Der Brutalist
• Isabella Rossellini, Konklave
• Zoe Saldaña, Emilia Pérez

Bestes Originaldrehbuch

• Anora
• Der Brutalist
• A Real Pain
• September 5 - The Day Terror Went Live
• The Substance

Bestes adaptiertes Drehbuch

• Like A Complete Unknown
• Konklave
• Emilia Pérez
• Nickel Boys
• Sing Sing

Bester Animationsfilm

• Flow
• Alles steht Kopf 2
• Memoir of a Snail
• Wallace & Gromit: Vergeltung mit Flügeln
• Der wilde Roboter

Bester internationaler Spielfilm

• I'm Still Here (Brasilien)
• Das Mädchen mit der Nadel (Dänemark)
• Emilia Pérez (Frankreich)
• Die Saat des heiligen Feigenbaums (Deutschland)
• Flow (Lettland)

Bester Dokumentarfilm

• Black Box Diaries
• No Other Land
• Porcelain War
• Soundtrack to a Coup d'Etat
• Sugarcane - Der Wahrheit auf der Spur

Beste Filmmusik

• Der Brutalist
• Konklave
• Emilia Pérez
• Wicked
• Der wilde Roboter

Bester Song

• 'El Mal', Emilia Pérez
• 'The Journey', The Six Triple Eight
• 'Like A Bird', Sing Sing
• 'Mi Camino', Emilia Pérez
• 'Never Too Late', Elton John: Never Too Late

Beste Kamera

• Der Brutalist
• Dune: Part Two
• Emilia Pérez
• Maria
• Nosferatu - Der Untote

Bester Schnitt

• Anora
• Der Brutalist
• Konklave
• Emilia Pérez
• Wicked

Bester Tonschnitt

• Like A Complete Unknown
• Dune: Part Two
• Emilia Pérez
• Wicked
• Der wilde Roboter

Bestes Szenenbild

• Der Brutalist
• Konklave
• Dune: Part Two
• Nosferatu
• Wicked

Beste Maske

• A Different Man
• Emilia Pérez
• Nosferatu - Der Untote
• The Substance
• Wicked

Bestes Kostümdesign

• Like A Complete Unknown
• Konklave
• Gladiator II
• Nosferatu - Der Untote
• Wicked

Beste visuelle Effekte

• Alien: Romulus
• Better Man - Die Robbie Williams Story
• Dune: Part Two
• Planet der Affen: New Kingdom
• Wicked

Bester Dokumentar-Kurzfilm

• Death by Numbers
• I Am Ready, Warden
• Incident
• Instruments Of A Beating Heart
• The Only Girl in the Orchestra

Bester Kurzfilm

• A Lien
• Anuja
• Ich bin kein Roboter
• The Last Ranger
• Čovjek koji nije mogao šutjeti (The Man Who Could Not Remain Silent)

Bester animierter Kurzfilm

• Beautiful Men
• In the Shadow of the Cypress
• Magic Candies
• Wander to Wonder - Gefangen im TV-Wunderland
• Igitt!

Die Oscar-Verleihung findet am 2. März (3. März MEZ) statt. Die Zeremonie wird von Conan O'Brien moderiert. Bleiben Sie dran bei Euronews Kultur für unsere vollständige Vorschau auf die Zeremonie und Live-Updates im März.