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Kopf-an-Kopf-Rennen bei der deutschen Meisterschaft im Hirschrufen

• Feb 3, 2025, 1:35 PM
8 min de lecture
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Am vergangenen Freitag fand auf der Messe Jagd & Hund in Dortmund die deutsche Meisterschaft im Hirschrufen statt. Jägerinnen und Jäger wetteiferten um den begehrten Titel, indem sie den Klang eines röhrenden Rothirsches imitierten. Der Hirschruf ist eine jahrhundertealte Tradition, die ursprünglich dazu diente, die Hirsche während der Brunftzeit anzulocken und den Jägern die Möglichkeit zu geben, ihre mögliche Beute zu betrachten, bevor sie sich zum Schuss entschließen. Heute geht es vor allem um Technik, Timing und Resonanz.

Marc El Schami imitiert beim Wettbewerb einen Rothirsch
Marc El Schami imitiert beim Wettbewerb einen Rothirsch Martin Meissner/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

Bei dem Wettbewerb waren zwar keine Tiere zu sehen, die Klänge versetzten die Zuhörer trotzdem direkt in den Wald. Die Teilnehmer trugen traditionelle Jagdkleidung mit grünen Hüten, die mit Büscheln aus Gämsenhaar geschmückt waren, und setzten eine Reihe von kuriosen Instrumenten ein, um ihre Rufe zu verstärken. Von Ochsenhörnern und Triton-Schneckenhäusern bis hin zu Glaszylindern und sogar hohlen Stängeln des Riesenbärenklaus halfen die Instrumente dabei, die einzigartigen und vielfältigen Rufe des Hirsches nachzubilden.

Der spätere Gewinner Fabian Menzel, übt vor seinem Auftritt beim Wettbewerb
Der spätere Gewinner Fabian Menzel, übt vor seinem Auftritt beim Wettbewerb Martin Meissner/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

Die Rufe der Teilnehmer wurden vor allem nach ihrer Authentizität bewertet. Die Rufe der Hirsche variieren je nach Alter des Tieres, der Stimmung in der Herde und dem Stadium der Brunft. Die Organisatoren erläuterten, dass die Laute vom befehlsgewohnten, heiseren Brüllen eines alten Hirsches bis zu den subtileren Lauten der jüngeren Männchen auf der Suche nach einer Partnerin reichen können.

Die Jury verteilt ihre Punkte
Die Jury verteilt ihre Punkte Martin Meissner/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

Die Meisterschaft wurde in drei verschiedenen Disziplinen ausgetragen. Die Jäger hatten die Aufgabe, den alten, suchenden Hirsch zu rufen, das dominante Männchen in einem Rudel Hirschkühe und schließlich das dramatische Rufduell zwischen zwei gleich starken Hirschen auf dem Höhepunkt der Brunft. Da die Jury mit geschlossenen Augen aufmerksam zuhörte, gab es keinen Raum für Ablenkungen.

"Der Hirschruf ist für mich faszinierend", sagte Fabian Wenzel, der den Wettbewerb für sich entscheiden konnte. "Und nach dem Rufen vielleicht einen alten Hirsch zu schießen - das ist das Größte für jeden Jäger."

Gewinner Fabian Menzel, Mitte, Zweitplatzierter Thomas Soltwedel, links und Drittplatzierter Jerome Boehm
Gewinner Fabian Menzel, Mitte, Zweitplatzierter Thomas Soltwedel, links und Drittplatzierter Jerome Boehm Martin Meissner/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

Der aus dem bayerischen Nüdlingen stammende Wenzel holte sich zum fünften Mal in Folge den Meistertitel und wird Deutschland im Oktober bei den Europameisterschaften im Hirschrufen in Litauen vertreten.