Von Skatergirls bis Klimaillusionen: Die Gewinner der Sony World Photography Awards 2025

Die Sony World Photography Awards haben die Gewinner ihres prestigeträchtigen Wettbewerbs bekannt gegeben. Der Wettbewerb findet bereits zum 18. Mal statt, mit dem Bestreben, die eindrucksvollsten, zum Nachdenken anregenden und visuell fesselndsten Bilder des vergangenen Jahres in den Mittelpunkt zu stellen.
Bei einer Zeremonie in London wurde der britische Fotograf Zed Nelson für seine eindringliche und höchst aktuelle Serie The Anthropocene Illusion, die das zerrüttete Verhältnis der Menschheit zur Natur untersucht, zum Fotografen des Jahres gekürt. Von Safariparks bis zu künstlichen Grünflächen zeigen Nelsons Bilder eine Welt, in der die Wildnis inszeniert und die Natur alles andere als natürlich ist.
Im Rahmen des Abends wurden auch die Gewinner der Wettbewerbe Professional, Open, Student und Youth geehrt - neben einer besonderen Hommage an die legendäre Dokumentarfotografin Susan Meiselas, die in diesem Jahr den Preis für ihren herausragenden Beitrag zur Fotografie erhielt.
Von intimen Porträts von Teenagern, die in den geteilten Gemeinden Nordirlands aufwachsen, bis hin zu indischen Frauen, die sich mit dem Skateboard über Geschlechterstereotypen hinwegsetzen, sind die diesjährigen Gewinnerbilder nun in einer umfangreichen Ausstellung im Londoner Somerset House zu sehen, die bis zum 5. Mai 2025 läuft.
Hier ist eine kleine Auswahl der eindrucksvollsten Gewinnerbilder dieses Jahres:
Zed Nelson: 'Anthropocene Illusion' (Fotograf des Jahres)
Eine sechsjährige Reise, die erforscht, wie die verheerenden Auswirkungen der Menschheit auf den Planeten durch künstliche, inszenierte Naturerlebnisse überdeckt werden.
Olivier Unia: "Tbourida La Chute" (Offener Wettbewerb: Fotograf des Jahres)
Eine Fotografie, die die Gefahr und die Aufregung des Moments einfängt, in dem ein Reiter während einer Tbourida, einer traditionellen marokkanischen Reitvorführung, von seinem Pferd geworfen wird.
Daniel Dian-Ji Wu (Jugendfotograf des Jahres)
Für sein wunderschönes Bild eines Skateboarders, der einen Trick vor dem Hintergrund eines Sonnenuntergangs in Venice Beach, Los Angeles, ausführt.
Micaela Valdivia Medina: "Der letzte Tag, an dem wir die Berge und das Meer sahen" (Studentische Fotografin des Jahres)
Ein Projekt zur Erforschung der Komplexität von Frauengefängnissen und der Menschen, die sie bewohnen, von den Insassinnen bis zu ihren Familien. Es wurde zwischen März und Juli 2024 in den Frauenstrafanstalten von San Miguel, San Joaquín und Valparaíso durchgeführt.
Toby Binder: 'Divided Youth of Belfast' (Dokumentarfilmprojekte, Gewinner)
Dokumentiert wird, was es für junge Menschen, die alle nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens geboren wurden, bedeutet, unter diesen generationenübergreifenden Spannungen in protestantischen und katholischen Vierteln in Nordirland aufzuwachsen.
Chantal Pinzi: 'Shred the Patriarchy' (Sport, Gewinnerin)
Fängt die Geschichten junger indischer Frauen ein, die Skateboarding als eine Form des Widerstands nutzen, indem sie Geschlechterstereotypen herausfordern und öffentliche Räume zurückerobern.
Gui Christ: 'M'kumba' (Sport, Gewinner)
Veranschaulicht die Widerstandsfähigkeit afrobrasilianischer Gemeinschaften angesichts der lokalen religiösen Intoleranz. Der Name leitet sich von einem alten Kongo-Wort für spirituelle Führer ab, bevor er von der lokalen Gesellschaft entstellt wurde, um afrikanische Religionen zu verunglimpfen.
Laura Pannack: "The Journey home from school" (Perspektiven, Gewinnerin)
Erkundung des turbulenten Lebens junger Menschen in der von Gangs beherrschten Gegend Cape Flats in Kapstadt, Südafrika, wo ihr täglicher Schulweg mit dem Tod bedroht ist.
Nicolás Garrido Huguet: 'Alquimia Textil' (Umwelt, Gewinner)
Eine Hommage an die traditionellen Färbetechniken von Kunsthandwerkern in Chinchero, Peru, die ihr kompliziertes, zeitaufwändiges Handwerk und die von ihnen verwendeten natürlichen Materialien hervorhebt.
Rhiannon Adam: 'Rhi-Entry' (Kreativ, Gewinner)
Ein Projekt, das die außergewöhnliche Reise der Künstlerin Rhiannon Adam verfolgt, die als einzige Frau für eine zivile Mission zum Mond ausgewählt wurde - ein ehrgeiziger Kunstaufenthalt an Bord von SpaceX, der unerwartet abgesagt wurde und die ausgewählte Crew mit zerbrochenen Träumen und unvollendeten Zukünften zurückließ.
Seido Kino: "The Strata of Time" (Landschaft, Gewinner)
Erkundung des Wirtschaftswachstums Japans in der Nachkriegszeit durch Überlagerung von Archivfotos aus den 1940er- bis 1960er-Jahren mit Szenen aus der Gegenwart, um zu verdeutlichen, wie die Entwicklung der Vergangenheit moderne Herausforderungen wie Umweltverschmutzung und Bevölkerungsungleichgewicht geprägt hat.
Ulana Switucha: 'The Tokyo Toilet Project' (Architektur & Design, Gewinner)
Dokumentiert die auffälligen, kunstvollen öffentlichen Toiletten, die in Shibuya, Tokio, neu gestaltet wurden - und zeigt, wie funktionale Architektur alltägliche Räume in visuell ansprechende, durchdacht gestaltete Wahrzeichen verwandeln kann.
Peter Franck: 'Still Waiting' (Stillleben, Gewinner)
Eine Reihe von Collagen, die Momente des Innehaltens und der Ungewissheit erforschen - und die ruhige Spannung einfangen, kurz bevor sich etwas verändert.
Antonio López Díaz: Die Olympiamannschaft des Tschad (Sport, 3. Platz)
Eine Doku-Serie über vier tschadische Mädchen, deren Reise zu den Olympischen Spielen in Spanien zur Gründung des ersten tschadischen Turnverbands führt.
Alex Bex: 'Memories of Dust'(Dokumentarfilmprojekte, 3. Platz)
Erkundung des visuellen Vokabulars des Cowboys, um neue Wege der Darstellung dieses Archetyps von Männlichkeit zu finden.
Raúl Belinchón: 'Mud Angels' (Porträt, Gewinner)
Der Film dokumentiert die Folgen der schlimmsten Überschwemmung Spaniens in Valencia und konzentriert sich auf die jungen Freiwilligen - die so genannten "Mud Angels" -, die selbstlos bei den Rettungsarbeiten halfen.