Wegen Hass und Anfeindungen: CDU-Politiker Marco Wanderwitz zieht sich aus der Politik zurück
Nach mehr als zwei Jahrzehnten im Bundestag hat der sächsische CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz angekündigt, bei der kommenden Wahl nicht mehr zu kandidieren.
Seine Entscheidung, sich aus der Politik zurückzuziehen, begründet der 49-Jährige mit anhaltenden persönlichen Angriffen, die sowohl ihn als auch seine Familie betreffen.
Wanderwitz erlangte in seiner politischen Karriere vor allem als Ostbeauftragter der Bundesregierung Bekanntheit. Häufig kritisierte er rechtsextreme Tendenzen und die Demokratiefeindlichkeit, die er in Teilen Ostdeutschlands wahrnahm. Diese klare Haltung brachte ihm jedoch nicht nur Anerkennung, sondern auch massive Anfeindungen.
In einem Interview betonte Wanderwitz, dass diese Eskalation nicht allein auf ihn beschränkt sei. Seit dem Einzug der AfD in die Parlamente sei das politische Klima zunehmend aggressiv geworden. Hass sei für viele Abgeordnete zum Alltag geworden. "Es fehlt an Solidarität und Rückendeckung für jene, die sich offen gegen rechtsradikale Kräfte stellen", sagte er.
Zuletzt sorgte Wanderwitz durch seine führende Rolle in der Vorbereitung eines AfD-Verbotsverfahrens für Schlagzeilen. Mit Unterstützung aus mehreren Fraktionen brachte er eine Initiative voran, die eine rechtliche Prüfung eines Parteiverbots fordert. Doch trotz seiner Bemühungen bleibt der politische Rückhalt für diesen Vorstoß begrenzt. Der Antrag steht zwar zur Debatte, aber ob er tatsächlich im Bundestag verhandelt wird, ist bislang noch ungewiss.
Die Entscheidung, aus der Politik auszusteigen, bezeichnet Wanderwitz auch als Gelegenheit, einen neuen Lebensabschnitt einzuleiten. Der gelernte Jurist plant, sich beruflich umzuorientieren.
Wanderwitz ist nicht der einzige Politiker in seinem Umfeld, der dem gesellschaftlichen Druck Tribut zollt. Seine Partnerin Yvonne Magwas, ebenfalls CDU-Abgeordnete und Vizepräsidentin des Bundestages, hatte bereitsangekündigt, sich bei der nächsten Wahl zurückzuziehen. Auch sie betonte die zunehmenden Belastungen durch ein polarisiertes gesellschaftliches Klima, das besonders in ihrer sächsischen Heimat spürbar sei.
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