Erdoğan will die Türkei als Stabilitätsfaktor und Vermittler positionieren

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan will die Türkei als zentralen Stabilitätpunkt für die europäische Sicherheit positionieren.
Er sprach auf dem jährlichen Antalya Diplomacy Forum und betonte zudem Türkeis Rolle als Vermittler in geopolitischen Konflikten. Derzeit sieht sich der türkische Präsident mit massiven Protesten gegen die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu konfrontiert.
"Die Türkei ist bereit, auch in Zukunft Verantwortung für die europäische Sicherheit zu übernehmen", sagte Erdoğan bei der Eröffnung der dreitägigen Konferenz.
Die Türkei verfügt über das zweitgrößte Militär der NATO und strebt eine größere Rolle innerhalb des Bündnisses an. Zudem pflegt Präsident Recep Tayyip Erdoğan enge Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland und hat sich damit zu einem wichtigen Vermittler in der Schwarzmeerregion entwickelt.
Gleichzeitig betont US-Präsident Donald Trump immer wieder, Europa müsse stärker für die eigene Sicherheit einstehen. Unterstützung für eine europäische Truppe in der Ukraine lehnt er ab – was den Druck auf europäische NATO-Staaten erhöht, sich neu zu positionieren.
Auch mit Blick auf Trumps US-Zölle präsentierte sich Erdoğan auf der Konferenz selbstbewusst. "Die Türkei wird einer der Gewinner dieses Prozesses sein", sagte der türkische Präsident. Für die Türkei hatte Trump zuvor den Basiszollsatz von 10 Prozent verhängt.
Die Türkei ist auch ein einflussreicher Akteur im benachbarten Syrien. Im vergangenen Dezember hatten die von Erdoğan unterstützten Rebellengruppen den langjährigen syrischen Präsidenten Bashar Al-Assad gestürzt.
Der Sturz des Assad-Regimes führte zu einer Verschärfung der ohnehin schon angespannten Beziehung zwischen der Türkei und Israel. Als Trump letzten Monat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in Washington empfing, riet der US-Präsident im Umgang mit Ankara "vernünftig" zu sein.
Syriens neuer Präsident, Ahmed al-Sharaa, saß auf der Konferenz nur zwei Plätze neben Erdoğan.
In einer offensichtlichen Warnung sagte Erdoğan, dass "niemand unsere kühle Besonnenheit und unsere Haltung, Probleme durch Dialog zu lösen, missverstehen sollte."
Der Präsident kritisiert regelmäßig die israelischen Militäroperationen im Gazastreifen ging in seiner Rede auf der Konferenz auch auf die Tötung von Zivilisten im Gazakrieg ein.
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