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EU und Japan stärken Handelsbündnis inmitten globaler Spannungen

• Jul 23, 2025, 7:49 PM
3 min de lecture
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Einen Tag nachdem Japan mit den USA ein Handelsabkommen über Zölle abgeschlossen hatte, gaben die EU und Japan auf dem 30. EU-Japan-Gipfel am Mittwoch in Tokio bekannt, ihre Handelszusammenarbeit zu intensivieren und wirtschaftlichen Zwang zu bekämpfen.

"Die Welt verändert sich schnell. Für strategische Partner wie uns bedeutet das, noch enger zusammenzurücken, um den Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden", sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach dem Gipfel.

Sie betonte, dass dies vor dem Hintergrund wachsender Handelsspannungen und Unsicherheiten, fragiler Lieferketten, Überkapazitäten und ungleicher Wettbewerbsbedingungen geschehe.

In einer gemeinsamen Erklärung, die am Ende des Gipfels veröffentlicht wurde, bekräftigten die EU und Japan ihre Unterstützung für eine regelbasierte internationale Handelsordnung, da die USA durch die einseitige Verhängung von Zöllen gegen ihre Handelspartner die globalen Handelsnormen infrage stellen.

"Wir sind uns einig, dass wir eine stabile und vorhersehbare, regelbasierte, freie und preisgünstige Wirtschaftsordnung erhalten und stärken wollen, einschließlich der Aufrechterhaltung eines multilateralen Handelssystems mit der WTO als zentralem Element", sagte der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba.

Die Ankündigung eines Abkommens zwischen den USA und Japan überschattete jedoch die Gipfel-News nach wochenlangen, für Tokio schwierigen Verhandlungen. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Vereinbarung sieht 15 Prozent US-Zölle auf japanische Importe in die USA vor und weicht damit von den zuvor angedrohten 25 Prozent Zöllen ab.

Die EU steht ihrerseits vor ebenso schwierigen Verhandlungen mit der US-Regierung, und eine Einigung ist vorerst nicht in Sicht. Aktuell unterliegt die EU US-Zöllen von 50 Prozent auf Stahl und Aluminium, 25 Prozent auf Autos sowie 10 Prozent auf alle anderen Einfuhren.

Vor dem Hintergrund dieses schwierigen Handelsumfelds planen die EU und Japan, die Umsetzung ihres seit 2019 bestehenden Handelsabkommens zu beschleunigen. Laut von der Leyen exportieren EU-Unternehmen bereits jährlich Waren im Wert von fast 70 Milliarden Euro sowie Dienstleistungen im Wert von 28 Milliarden Euro nach Japan. Der bilaterale Handel zwischen beiden Seiten ist seit 2019 um 20 Prozent gestiegen.

Die Kommissionspräsidentin kündigte an, dass beide Partner die Umsetzung des Abkommens in Bereichen wie dem öffentlichen Beschaffungswesen sowie bei Gesundheits- und Pflanzenschutzstandards vorantreiben wollen.

Zudem hoffen EU und Japan auf mehr gegenseitige Investitionen.

In der gemeinsamen Erklärung, die am Vorabend des Gipfeltreffens zwischen der EU und China veröffentlicht wurde, kündigten sie außerdem eine Zusammenarbeit an, um strategische Abhängigkeiten zu verringern. Das betrifft unter anderem die kritischen Rohstoffe, für die China Ausfuhrbeschränkungen verhängt.

Diese Zusammenarbeit soll auch wirtschaftlichen Zwang sowie nicht marktwirtschaftliche Politiken und Praktiken umfassen, wobei China im Fokus beider Seiten steht.

Zwischen August 2023 und Juni 2025 war Japan von einem chinesischen Einfuhrverbot für Meeresfrüchte betroffen. Die EU selbst hat mehrere laufende Handelsstreitigkeiten mit China, die Elektrofahrzeuge, Milchprodukte, Schweinefleisch und Spirituosen betreffen.