BKA-Bericht: Offenbar über 500 Drohnenüberflüge auf Militär und Infrastruktur

Seit Monaten registriert das Bundeskriminalamt (BKA) vermehrt Drohnenflüge über Kasernen, Rüstungsbetrieben und kritischen Infrastrukturstandorten. Ein internes Lagebild, das dem Spiegel und der Bild-Zeitung vorliegt, soll allein im ersten Quartal 270 Vorfälle mit 536 Drohnenüberflügen zählen.
Das Dokument beschreibt Drohnen als "geeignetes Tatmittel zur Ausspähung" und für "Sabotagehandlungen".
Die Daten basieren auf Meldungen von Polizei, Bundeswehr sowie Behörden- und Medienberichten. Besonders betroffen sind Standorte der deutschen Streitkräfte, wie beispielsweise in Marinearsenal Wilhelmshaven mit zehn Fällen, sowie Regionen wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Mehrfach flogen bis zu 15 Drohnen gleichzeitig, etwa über dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz.
Fast die Hälfte der Einsätze fanden dem Spiegel zufolge abends zwischen 18 und 24 Uhr statt. Obwohl nur zehn Piloten identifiziert werden konnten, bleiben die Verantwortlichen meist unbekannt. Hinweise auf staatliche Geheimdienste gibt es bislang nicht.
Das BKA sehe teils komplexe, gut organisierte Einsätze mit professionellem Equipment, die weit über kommerzielle Drohnen hinausgehen. Manche Flüge entgingen sogar den Überwachungssystemen der betroffenen Anlagen.
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