Immersive Technologien: digitale und reale Welt verschmelzen
Immersive Technologien wie Virtual und Augmented Reality haben mehr zu bieten als Videospiele oder das Gefühl, auf einem Filmset zu sein. Jetzt wird das Potenzial in Bereichen wie Architektur und Bildung genutzt: Ob es darum geht, Designprozesse zu rationalisieren oder den Unterricht zum Leben zu erwecken, Virtual Reality beeinflusst unsere Lebens- und Arbeitsweise. Die Grenzen zwischen der virtuellen und der physischen Welt verschwimmen. Das ist das Thema dieser Sci-Tech-Folge.
Grenzen verschwimmen
Während Virtual Reality die Sinne des Benutzers in eine simulierte Welt eintauchen lässt, verändert Augmented Reality unsere Wahrnehmung der physischen Welt oft über den Bildschirm eines Smartphones. Der Anwendungsbereich dieser Technologien in Bereichen wie Architektur und Bildung ist vielfältig und erweitert sich ständig.
Daniel Khayat, Leiter Produkt & Viveport bei HTC hat dem euronews-Reporter ein "HTC Vive Focus plus" mitgebracht, ein voll ausgestattetes VR-Headset für eine Vielzahl von Anwendungen rund um Ausbildung und Entwicklung, Bildung und Spiele. Damit lässt er James O'Hagan in eine virtuelle Welt eintauchen:
"Wir sind in 'Vive Sync' eingetaucht, einer virtuellen Umgebung für Meetings und für Präsentationen. Ich kann verschiedene Elemente in den Sitzungsraum bringen, sei es eine PowerPoint-Präsentation oder ein Video, sogar 3-D-Modelle. Die Technik erlaubt es den Anwendern, schwere Maschinen und teure Ausrüstung in eine virtuelle Umgebung zu bringen, wo sie hundertprozentig sicher sind und in der man alles auf eine kosteneffektivere Weise umgestalten kann."
Grenzenlose Klassenzimmer
Steve Bambury ist ein Virtual-Reality-Berater im Bildungsbereich in Dubai. Er schwärmt von den Anwendungsbereichen im Bildungsbereich:
"Es gibt viele Gelegenheiten, Virtual Reality in den Unterricht zu integrieren, um Lernerfahrungen zu bereichern und neu zu definieren. Beispielsweise Anwendungen wie Google Tilt Brush, mit denen Schüler kreativ sein können, oder das Malen mit Feuer; oder Studenten virtuell in den menschlichen Körper eintauchen zu lassen, oder man lässt für Schüler Vergangenheit lebendig werden", so der Direktor von "Digital Inception Consulting". "So kann man die Wände des Klassenzimmers einreißen und die Schüler an jeden Ort der Welt bringen. Es gibt 'Spatial Computing'. Es gibt einen enormen Wandel von iPads und Touchscreen-Tabletts hin zu VR-Headsets, 'Spatial Computing' und immersiver Technologie.
Eine neue Ebene für die Architektur
Im Bereich der Architektur revolutionieren immersive Technologien den gesamten Gestaltungs- und Konstruktions-Prozess. Michael Naguib, Architekt bei LKW + PARTNERS, erzählt:
"Als wir mit Virtual Reality anfingen, eröffnete uns das eine ganz andere Ebene der Überprüfung und Validierung unserer Entwürfe. Damit kann man die Proportionen, den Maßstab und die Form eines Projektentwurfs auf eine sehr effiziente und praktischere Art und Weise sehen und fühlen und verstehen. Man kann Materialien ausprobieren, sie mischen und direkt zwischen den Materialentwürfen hin und herwechseln. Man kann es fühlen. Man kann die richtige Beleuchtung, die richtige Lichttextur besser konzipieren, den Weiß-Modus. Für Architekten ist das von Vorteil, denn sie können sich auch mit dem reinen Design, den Formen und Geometrien befassen, anstatt nur mit den Oberflächen und den Materialien des Projekts."
Und der geschäftsführende Direktor Kerem Cengiz ergänzt: "Unsere bebaute Umgebung wird digital transformiert. Mit Virtual Reality und Building Information Modeling kann man Gebäude in 3D bauen, einen digitalen Zwilling, der das Endprodukt darstellt. Schauen wir uns Stockwerk für Stockwerk an, was man damit machen kann. Es handelt sich um ein reales Gebäude, das man in echt nie auseinander nehmen und auf diese Weise untersuchen könnte. In der digitalen Umgebung können sie es stapeln und beliebig aufteilen. Man kann jederzeit alle Informationen über das jeweilige Stockwerk herausziehen. Das passiert in Echtzeit. Und das ist der Blick auf die verschiedenen Arten der Kühlung und Heizung, die man hier sieht. Durch den intelligenten Umgang mit Informationen, wie wir Daten aufnehmen und das System damit füttern, werden diese digitalen Ressourcen auch eine Rolle dabei spielen, wie wir unsere Städte verwalten, wie wir mit dem Energie-, Wasser- und Straßenbedarf umgehen, mit all den menschlichen Bedürfnissen, die für uns selbstverständlich sind."
Saturday, may 15, 2021