Abwasser - das magische Elixier gegen die Pandemie?
In Marseille, in Südfrankreich, helfen Feuerwehrleute, Covid-Cluster zu vermeiden. Und das geht so: An ein paar Dutzend Stellen in der Stadt werden regelmäßig Abwasserproben genommen und untersucht. Daraus entsteht ein Gefahren-Stadtplan – Tage bevor die Leute in Scharen krank werden. So konnten die Behörden das Auftreten von Clustern in mehreren Pflegeheimen vermeiden, indem dort sehr früh Isolationsmaßnahmen ergriffen wurden.
Eric, Einsatzleiter bei der Feuerwehr Marseille:"
“Wir haben festgestellt – auch dank internationaler (wissenschaftlicher) Veröffentlichungen –, dass im Abwasser bis zu 6 Tage vor Auftreten der ersten Symptome Spuren von Covid zu finden waren. In Marseille nehmen wir regelmäßig Proben in 37 Abwassersammelstellen – so können wir sechs Tage im Voraus einen kompletten Stadtplan der Kontaminationen erstellen.”
Auf nationaler Ebene entstand im März 2020 ein Forschungsstab namens Obépine (Observatoire épidémiologique de la présence du virus SARS-CoV-2 dans les eaux usées), der die Spuren der Epidemie im Abwasser verfolgt. Rund die Hälfte der landesweit nötigen 158 Prüfstellen (82) waren bis November 2020 dingfest gemacht. Ab der ersten Welle der Pandemie konnte Covid-19 im Abwasser nachgewiesen werden.
Sobald diese Informationen vorliegen, können - wie in Marseille - die betroffene Bevölkerung alarmiert und Lockdowns gezielt verstärkt werden.
su mit AP
Saturday, may 15, 2021