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Country-Musik-Legende Kris Kristofferson stirbt im Alter von 88 Jahren

• Sep 30, 2024, 8:03 AM
11 min de lecture
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Der amerikanische Country-Musik-Superstar und Hollywood-Schauspieler Kris Kristofferson ist am Samstag im Alter von 88 Jahren in seinem Haus auf Maui, Hawaii, verstorben.

Die Todesursache wurde nicht genannt.

Die US-Amerikanische Sängerin Dolly Parton, die die Trauerfeierlichkeiten leitete, bezeichnete seinen Tod als "großen Verlust" und sagte: "Ich werde dich immer lieben."

Seit den späten 1960er Jahren schrieb der aus Brownsville, Texas, stammende Musiker Country- und Rock'n'Roll-Standards wie "Sunday Mornin' Comin' Down", "Help Me Make it Through the Night", "For the Good Times" und "Me and Bobby McGee". Kristofferson war selbst ein Sänger, aber viele seiner Lieder wurden am besten bekannt, wenn sie von anderen gesungen wurden, sei es, wenn Ray Price "For the Good Times" oder Janis Joplin "Me and Bobby McGee" sangen.

Kristofferson zog sich 2021 von Auftritten und Aufnahmen zurück und hatte nur noch gelegentliche Gastauftritte auf der Bühne.

Kris Kristofferson gibt ein Konzert im The American Music Theatre - 12. April 2019.
Kris Kristofferson gibt ein Konzert im The American Music Theatre - 12. April 2019. Owen Sweeney/ Invision/ AP

Er war ein Golden-Gloves-Boxer, Rugby-Star und Football-Spieler. Er erwarb einen Master-Abschluss in Englisch am Merton College der Universität Oxford in England und flog als Hauptmann in der US-Armee Hubschrauber. Eine Berufung als Dozent an die US-Militärakademie in West Point, New York, lehnte er aber ab, um sich in Nashville dem Songschreiben zu widmen.

In der Hoffnung, in der Branche Fuß zu fassen, arbeitete er 1966 als Teilzeit-Hausmeister im Music Row Studio von Columbia Records. Zu dieser Zeit nahm Bob Dylan gerade die Stücke für das bahnbrechende Doppelalbum Blonde on Blonde" auf.

Mitglieder von The Highwaymen, Willie Nelson, Kris Kristofferson, Waylon Jennings und Johnny Cash im Jahr 1985.
Mitglieder von The Highwaymen, Willie Nelson, Kris Kristofferson, Waylon Jennings und Johnny Cash im Jahr 1985. AP Photo

Die Gründung der Highwaymen mit Willie Nelson, Johnny Cash und Waylon Jennings war ein entscheidender Punkt in seiner Karriere als Musiker.

"Ich glaube, ich habe mich von den anderen dadurch unterschieden, dass ich ein Fan von ihnen allen war", sagte Kristofferson 2005 der Associated Press (AP). "Ich hatte Respekt vor ihnen, als ich noch in der Armee war. Als ich nach Nashville ging, waren sie meine großen Helden, weil sie Leute waren, die die Musik ernst nahmen. Von ihnen nicht nur aufgenommen zu werden, sondern mit ihnen befreundet zu sein und Seite an Seite zu arbeiten, war einfach ein bisschen unwirklich. Es war, als würde man sein Gesicht auf dem Mount Rushmore sehen."

Highwaymen mit neuer Besatzung wäre nicht das selbe

Die Gruppe brachte zwischen 1985 und 1995 nur drei Alben heraus. Jennings starb im Jahr 2002 und Cash ein Jahr später. Kristofferson sagte 2005, dass es einige Gespräche darüber gab, die Gruppe mit anderen Künstlern, wie George Jones oder Hank Williams Jr. zu reformieren, aber, es wäre nicht dasselbe gewesen.

"Wenn ich jetzt zurückblicke - ich weiß, dass ich Willie sagen höre, es war die beste Zeit seines Lebens", sagte Kristofferson 2005. "Ich wünschte, ich hätte gewusst, wie kurz die Zeit sein würde. Es waren mehrere Jahre, aber es war trotzdem wie ein Wimpernschlag. Ich wünschte, ich hätte jeden Augenblick genossen.

Von den vier ist nur noch Nelson am Leben.

Kristoffersons scharfzüngige politische Texte schadeten manchmal seiner Popularität, besonders in den späten 1980er Jahren. Sein 1989 erschienenes Album "Third World Warrior" befasste sich mit Mittelamerika und den Folgen der US-Politik dort, aber Kritiker und Fans waren von den offenkundig politischen Songs nicht begeistert.

Barbra Streisand und Kris Kristofferson erscheinen bei einer Vorpremiere des Films „A Star is Born“ - Dezember 1976.
Barbra Streisand und Kris Kristofferson erscheinen bei einer Vorpremiere des Films „A Star is Born“ - Dezember 1976. AP Photo

Kristofferson hatte auch eine Karriere auf der Leinwand und spielte neben Ellen Burstyn in Martin Scorseses Film "Alice lebt hier nicht mehr" (1974) und neben Barbra Streisand in "A Star Is Born" ( 1976) - in einer Rolle, die später Bradley Cooper in der Neuverfilmung von 2018 spielen sollte.

Er hatte eine Vorliebe für Westernfilme

Seine erste Rolle hatte er 1971 in Dennis Hoppers The Last Movie. Er hatte eine Vorliebe für Western und nutzte seine kieselige Stimme, um attraktive, stoische Hauptdarsteller zu spielen.

Er war der junge Gesetzlose in Sam Peckinpahs Film Pat Garrett und Billy the Kid(1973), ein Lastwagenfahrer in Convoy(1978) und ein korrupter Sheriff in John Sayles' Film Lone Star (1996). Er spielte auch die Hauptrolle in einem der größten finanziellen Flops Hollywoods, Heaven's Gate, einem Western von 1980, der das Budget um mehrere Millionen Dollar überstieg.

In einem seltenen Auftritt in einem Superheldenfilm spielte er 1998 den Mentor von Wesley Snipes' Vampirjäger in Blade.

Kris Kristofferson schreitet über den roten Teppich bei der Premiere des Films Dreamer - Oktober 2005
Kris Kristofferson schreitet über den roten Teppich bei der Premiere des Films Dreamer - Oktober 2005 Ric Francis/AP

Kristofferson konnte den englischen Dichter William Blake aus dem Gedächtnis rezitieren - verwoben komplizierte Folkmusik-Texte über Einsamkeit und zarte Romantik mit populärer Country-Musik.

1973 heiratete er seine Songwriter-Kollegin Rita Coolidge, mit der er eine erfolgreiche Duett-Karriere machte und zwei Grammy Awards gewann. Sie ließen sich 1980 scheiden.

Der Sänger hinterlässt seine Frau Lisa, seine acht Kinder und sieben Enkelkinder.