Käseraub in London: Cheddar im Wert von mehr als 360.000 Euro gestohlen

Der Londoner Käsespezialist Neal's Yard Dairy teilte mit, dass ein Betrüger, der sich als Großhändler eines großen französischen Einzelhändlers ausgab, 22 Tonnen preisgekrönten Cheddar im Wert von mehr als 300.000 Pfund (rund 360.000 Euro) erbeutet hatte, bevor das Unternehmen den Betrug bemerkte und den Diebstahl meldete.

Fast 1.000 in Stoff eingewickelte Käselaibe von drei Herstellern sind verschwunden: Hafod Welsh Bio-Cheddar, Westcombe Cheddar und Pitchfork Cheddar.

Die Molkerei verkauft ein 300 Gramm-Stück Hafod Welsh Cheddar für 12,90 Pfund (15,47 Euro), 250 Gramm Westcombe für 7,15 Pfund (8,58 Euro) und 250 Gramm Pitchfork Cheddar für 11 Pfund (13,19 Euro).

"Der hohe Verkaufswert dieser Käsesorten machte sie wahrscheinlich zu einem bevorzugten Ziel für die Diebe", heißt es in einer Stellungnahme von Neal's Yard Dairy, ein Vertriebs-, Groß- und Einzelhandelsunternehmen für britischen handgemachten Käse.

Die Ermittler von Scotland Yard und internationale Behörden fahnden nach den Tätern.

"Wir sind am Boden zerstört"

Tom Calver, Vorstandsmitglied von Westcombe Dairy, sagte, dass viel Arbeit in die Herstellung des Käses geflossen sei, der 12 bis 18 Monate gereift sei.

"Wir sind am Boden zerstört", so Calver: "Dass er gestohlen wurde, ist absolut schrecklich."

Neal's Yard Dairy hat internationale Käsereien gebeten, nach dem gestohlenen Käse Ausschau zu halten, insbesondere nach 10- und 24-Kilogramm-Blöcken.

Außerdem erklärte Neil's Yard, alle drei Käse-Hersteller dennoch vollständig bezahlt zu haben, damit die einzelnen Molkereien nicht auf den Kosten sitzen bleiben.

Am Montag bedankte sich Neil's Yard Dairy in einem Instagram-Beitrag bei denjenigen, die das Unternehmen seit der Bekanntgabe des Diebstahls unterstützt hatten, und erklärte, es habe „eine überwältigende Anzahl von Anrufen, Nachrichten und Besuchen“ erhalten.

Pattrick Holden, der den gestohlenen Hafod Cheddar hergestellt hat, vermutet, dass der Käse im Nahen Osten oder in Russland verkauft werden könnte.

"Die Leute dort werden keine Fragen stellen. Ich denke, wenn sie versuchen würden, ihn in der Nähe zu verkaufen, wäre es schwierig, weil die internationale Handwerksgemeinschaft sehr gut vernetzt ist", erklärt Holden.

"Wenn sie versuchen würden, ihn in Nordamerika, wo wir eine Menge Hafod verkaufen, oder sogar in Australien zu verkaufen, ob Sie es glauben oder nicht, würde der Schwindel auffliegen, weil die Leute Fragen stellen würden", fügte er hinzu.

Starkoch Jamie Oliver schaltet sich ein

Der britische Starkoch Jamie Oliver hat sich dem Fall des gestohlenen Cheddars angenommen und seine 10,5 Millionen Follower:innen in den sozialen Medien aufgefordert, bei der Lösung des Rätsels zu helfen. Er forderte seine Fans in einem Instagram-Beitrag auf, nach "Lastwagenladungen von sehr edlem Käse" Ausschau zu halten.

Er fügte hinzu: "Wenn der Deal zu gouda ist, um wahr zu sein, ist er es wahrscheinlich auch! Lasst uns diese Käsediebe finden."