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Weltflüchtlingstag: Mit Tanz zum Spenden animieren

• Jun 20, 2025, 4:46 AM
10 min de lecture
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"Wach auf, wach auf " heißt es im Song für eine ganz besondere Dance4Refugees-Kampagne. Jeny BSG hat sich die Choregrafie zum Song von Felix Flavour ausgedacht. Die Kampagne läuft auf Instagram und fand im Bozar-Kulturhaus in Brüssel ihren Ursprung.

Es ist auch ein Aufruf an die Menschen überall, ihre Stimme zu erheben und ihre Unterstützung für Flüchtlinge zu zeigen.

"Alle müssen aufwachen. Es ist Zeit, darüber zu reden, es ist Zeit zu helfen, es ist Zeit zu reagieren. Wir können nicht schweigen, wir müssen uns für die Unterdrückten einsetzen, und genau das tue ich", erklärt Jeny BSG im Interview mit Euronews.

Die Social-Media-Kampagne fordert die Menschen auf, ihre Versionen der Choreografie auf Instagram zu posten und Geld zu spenden. Die Kampagne richtet sich vor allem an junge Menschen, mit denen Jeny in ihrer Tanzschule und auf ihren Auslandsreisen arbeitet.

"Ich versuche, die junge Generation zu erreichen, denn für mich sind sie die Veränderung, sie können die Welt verändern. Der Tanz war für mich eine großartige Möglichkeit, die Aufmerksamkeit auf die Stärke, das Potenzial und die Widerstandsfähigkeit der Flüchtlinge zu lenken", so Jeny.

Ein "Erbe" des Konflikts in der Demokratischen Republik Kongo

Die Tänzerin und Choreografin wurde in Belgien geboren, wohin ihre Familie vor dem Krieg in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) floh. Das prägte die Künstlerin und führte sie zu ihrem Aktivismus in Zusammenarbeit mit dem UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNCHR).

"Meine Familie floh in den 1990er Jahren vor der Gewalt. Meine älteren Brüder verbrachten einige Zeit in Flüchtlingslagern. Meine Mutter und mein Vater haben Vertreibung, Gewalt, Angst und Kampf erlebt", erinnert sie sich.

Nach Angaben des UNHCR sind in der gesamten Demokratischen Republik Kongo mehr als 6,9 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge, hinzu kommen eine Million Vertriebene und Asylsuchende in den Nachbarländern.

Dieses "Erbe" brachte für Jeny eine zusätzliche selbst auferlegte Verantwortung mit sich, eine Stimme für die kongolesische Diaspora zu sein: "Heute bin ich der lebende Beweis dafür, dass die Herkunft der Flüchtlinge nicht ihre Grenzen, sondern ihre Stärken definiert."

Yasmin Eid und ihre vier Töchter essen Linsen in ihrem Zelt in einem Flüchtlingslager in Deir al-Balah, Gaza-Streifen
Yasmin Eid und ihre vier Töchter essen Linsen in ihrem Zelt in einem Flüchtlingslager in Deir al-Balah, Gaza-Streifen Abdel Kareem Hana/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

"Es sind keine Zahlen, sondern Leben, die zählen"

Jeny nutzt ihre Plattform, um marginalisierten Stimmen Gehör zu verschaffen, und hat das AfroHouseBelgium gegründet, eine Tanzschule in Brüssel. Seit vergangenem Jahr arbeitet sie auch mit dem UNHCR zusammen, um die Geschichten derjenigen zu verbreiten, die zur Flucht gezwungen sind.

"Tanz ist universell, und auch das heutige Flüchtlingsthema ist universell. Wir wissen, dass die Flüchtlinge aus allen Teilen der Welt kommen: Ukraine, Afghanistan, Syrien, Demokratische Republik Kongo und andere Länder. Aber sie sind nicht nur eine Statistik oder eine Zahl. Ihr Leben ist wichtig, und sie sind wie wir", sagt sie.

Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es derzeit weltweit 123 Millionen gewaltsam vertriebene Menschen - doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Fast 37 Millionen von ihnen sind Flüchtlinge. Die Organisation warnt, dass die jüngsten drastischen Kürzungen der Mittel für humanitäre Hilfe ihr Leben gefährden.

Die Mittel für die Organisation sind heute ungefähr so hoch wie vor zehn Jahren, sagte Filippo Grandi, UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, bei der Vorstellung des jährlichen Global Trends Report Mitte Juni.

"Wir leben in einer Zeit intensiver Unbeständigkeit in den internationalen Beziehungen, in der die moderne Kriegsführung eine zerbrechliche, erschütternde Landschaft schafft, die von akutem menschlichem Leid geprägt ist", betonte Grandi.

Der Bericht zeigt, dass 67 Prozent der Flüchtlinge in Nachbarländern bleiben. 73 Prozent der weltweiten Flüchtlinge leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen - was im Gegensatz zu der weit verbreiteten Wahrnehmung steht, dass die meisten Flüchtlinge in wohlhabene Regionen fliehen.