Erneuter Vulkanausbruch auf isländischer Halbinsel Reykjanes sorgt für Evakuierungen

Bereits zum zwölften Mal in vier Jahren ist es auf der isländischen Halbinsel Reykjanes zu einem Vulkanausbruch gekommen. Reisende und Einheimische wurden sicherheitshalber evakuiert.
Magma bahnte sich durch die Erdkruste einen Weg an die Oberfläche und öffnete dabei einen Spalt, der nach Angaben des isländischen Wetterdienstes zwischen 700 und 1000 Meter lang sein soll. Bei dem Ausbruch wurden Rauchsäulen in die Luft gestoßen, auf Videos sind dramatische Lavaströme zu sehen.
Bereits im April diesen Jahres war es in der Nähe der Fischerstadt Grindavík zu einem Ausbruch gekommen. Dabei wurden Schutzbarrieren durchbrochen, was die Rettungsdienste veranlasste, Anwohnende und Reisende, die sich in der Blauen Lagune, einem bekannten Thermalbad, aufhielten, zu evakuieren.
Reisende und Einheimische evakuiert
Die Eruption bedrohe derzeit keine Infrastruktur, gab der isländische Wetterdienst in einer Erklärung an.
"Basierend auf GPS-Messungen und Deformationssignalen ist es wahrscheinlich, dass es sich um eine relativ kleine Eruption handelt", hieß es in der Stellungnahme weiter.
Dennoch wurden die Menschen in der Umgebung vorsorglich evakuiert. Wie bereits im April wurden die Stadt Grindavík und das Fünf-Sterne-Hotelresort Blaue Lagune geräumt. Aufgrund der anhaltenden vulkanischen Aktivität ist die Stadt seit einer Evakuierung ihrer fast 4000 Einwohner im Jahr 2023 weitgehend verlassen.
Nach Angaben des isländischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks RUV, der sich auf die örtliche Polizei beruft, wurden auch Touristen von einem Campingplatz evakuiert.
Flugverkehr bleibt unbetroffen
Der Flugverkehr auf dem nahe gelegenen Flughafen Keflavík in der Hauptstadt Reykjavík wurde durch den Vulkanausbruch nicht beeinträchtigt.
Island hat seit der Reaktivierung der geologischen Systeme auf der Reykjanes-Halbinsel vor vier Jahren ein Dutzend Vulkanausbrüche verzeichnet. Experten zufolge könnten diese Ausbrüche in der Region als Teil eines neuen Vulkanzyklus noch Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte andauern.
Im Gegensatz zum Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010, der den Flugverkehr in ganz Nordeuropa fast eine Woche lang lahmlegte, hat die jüngste Serie von Ausbrüchen auf der isländischen Halbinsel Reykjanes keine großen Aschemengen in die Stratosphäre geschleudert. Der Flugverkehr blieb also unbetroffen.
Vulkanasche ist für Flugzeuge gefährlich, da sie Triebwerksausfälle und Schäden an verschiedenen wichtigen Flugzeugkomponenten verursachen kann.
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