Wie Dubrovnik Touristen in Millionen für den Denkmalschutz verwandelt

Dubrovnik hat einen innovativen Weg gefunden, den Ansturm von Touristen für sich zu nutzen: Die Einnahmen aus Attraktionen wie den berühmten Stadtmauern und den Mauern von Ston fließen direkt in Projekte zur Bewahrung des kulturellen Erbes.
Allein in diesem Jahr haben bereits fast eine halbe Million Menschen die Stadtmauern von Dubrovnik besucht. Auch die Mauern von Ston verzeichneten im Juli einen Rekordandrang.
Die Ticket-Einnahmen gehen an die Gesellschaft der Freunde der Dubrovniker Altertümer (DPDS), eine gemeinnützige Organisation, die sich dem Schutz und der Pflege des kulturellen Erbes widmet. 60 Prozent jeder Eintrittskarte erhält die Stadt, 40 Prozent verbleiben bei der DPDS.
Überschüssige Einnahmen fließen direkt in den Denkmalschutz
2024 nahm die Organisation rund 3,6 Millionen Euro über den Dubrovnik-Pass ein und weitere 4,8 Millionen Euro über den Direktverkauf von Tickets. Zusammen ergibt das mehr als acht Millionen Euro.
Nach Abzug von Steuern und Betriebskosten fließen die überschüssigen Einnahmen vollständig in den Erhalt und die Restaurierung kroatischer Denkmäler.
Eines der größten Denkmäler, das derzeit restauriert wird, ist die Festung Koruna in Ston. Sie soll zu Beginn der nächsten Tourismussaison eröffnet werden und zählt zu den kostenintensivsten Projekten, die aktuell umgesetzt werden. Weitere Vorhaben sind die Renovierung der Mala Kuća auf der Insel Lopud, die künftig Teil des ikonischen Rektorenpalastes der Insel sein wird.
Auch der Rektorenpalast in Janjina wird restauriert. Er wird derzeit auf die Erteilung einer Nutzungsgenehmigung und die technische Abnahme vorbereitet, beides Voraussetzungen, um das Gebäude für Besucher öffnen zu können.
Die verfügbaren Mittel fließen sowohl in die Entwicklung neuer strategischer Projekte als auch in die laufende Instandhaltung bestehender Anlagen.
Ökosteuern zur Finanzierung des Umwelt- und Denkmalschutzes
An Orten, die unter starkem Tourismus leiden, können Programme wie das in Dubrovnik einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigem Tourismus leisten und die Belastung empfindlicher Sehenswürdigkeiten und Ökosysteme verringern.
Kroatien ist damit nicht allein.
Bereits 2016 führten die Balearen eine Ökosteuer ein, um die negativen Folgen des Tourismus für die empfindlichen Ökosysteme von Menorca, Mallorca, Formentera und Ibiza abzumildern.
Die Einnahmen aus dieser Steuer fließen in kulturelle und historische Projekte. Obwohl einige Reiseveranstalter und Hoteliers dagegen sind, werden die Balearen in diesem Jahr rund 377 Millionen Euro aus der Ökosteuer in insgesamt 79 Nachhaltigkeitsprojekte investieren.
Auch Slowenien nutzt die Einnahmen aus dem Tourismus, um die laufende Revitalisierung und den Erhalt von Stätten zu finanzieren. Dazu gehören die Wiederbelebung von Parks, die Renovierung von Schlössern sowie die Entwicklung neuer touristischer und kultureller Angebote wie Themenpfade und Virtual-Reality-Erlebnisse.
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