Nach Klimaprotest: 140 Flüge in Frankfurt gestrichen
Der Verkehr auf dem Frankfurter Flughafen wurde am Donnerstag unterbrochen, nachdem Klimaaktivisten das Flughafengelände betreten und sich auf das Rollfeld geklebt hatten. Einem Flughafen-Sprecher zufolge sind 140 Flüge gestrichen worden. Insgesamt waren in Frankfurt am Donnerstag rund 1.400 Flüge geplant.
Sechs Mitglieder der "Letzten Generation" seien an der Aktion beteiligt gewesen, verkündete die Gruppe auf X. Die Klimaaktivisten seien "zu Fuß, mit Fahrrädern und Skateboards" auf die Start- und Landebahnen des Flughafens gelangt. Den Maschendrahtzaun am Flugfeld hätten sie mit Kneifzangen zerschnitten.
Mit der Aktion haben die Aktivisten gegen den Einsatz fossiler Brennstoffe protestieren. "Die weitere Förderung und Verbrennung von Öl, Gas und Kohle ist eine Bedrohung unserer Existenz”, schrieb die Gruppe auf X. Sie forderte die Bundesregierung auf, " ein rechtsverbindliches, internationales Abkommen mit auszuarbeiten und zu unterzeichnen, das den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt”.
Die Aktion fand einen Tag nach einer Reihe ähnlicher Aktionen der “Letzten Generation” und der ihr angeschlossenen Gruppe “Oil Kills” statt, die mehrere Flughäfen in Europa und Nordamerika lahmlegten. In Deutschland haben sich die Klimaaktivisten "Letzten Generation" gestern auf einem Rollweg des Flughafens Köln/Bonn festgeklebt. Damit haben sie den dortigen Flugbetrieb lahmgelegt.
Der Aktivist Yannick (25) aus Halle, der an der Protestaktion am Frankfurter Flughafen teilnahm, trat in einem Video auf, in dem er die deutsche Regierung aufforderte, die Subventionierung der Luftfahrtindustrie und anderer Industrien, die „dem Klima schaden“, zu beenden.
Yannick war einer der zwei Klimaaktivisten, die vor knapp zwei Jahren eine Debatte in Deutschland ausgelöst haben, weil sie mit einem Flugzeug nach Thailand geflogen sind, um auf Bali Urlaub zu machen. Danach erklärte ein Sprecher der "Letzter Generation" der “Bild”, die beiden hätten "den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Später sagten die ertappten Aktivisten, dass sie Flugreisen dieser Art künftig nicht mehr unternehmen würden.
Aktuelle Informationen über die Abflüge und Ankünfte am Frankfurter Flughafen finden Sie hier.