Er hoffte auf Arbeit: Polizei in Spanien nimmt 4 Verdächtige wegen Waldbränden fest

Die Guardia Civil hat in verschiedenen Teilen Spaniens mehrere mutmaßliche Brandstifter festgenommen. In diesem Jahr toben die Waldbrände nicht nur im Süden, sondern auch im normalerweise kühleren Norden des Landes.
In Ávila in der Nähe von Madrid ist ein Löscharbeiter als mutmaßlicher Verursacher eines Feuers verhaftet worden, bei dem eine Person ums Leben kam. Der Waldbrand vom 28. Juli zerstörte eine Fläche von 2 200 Hektar zwischen Cuevas del Valle und Mombeltrán. Der Verdächtigte, ein Bewohner der Gegend, gestand die Tat mit der Erklärung, dass er durch einen früheren Brandes zehn Tage Arbeit bekommen habe.
In Muxía in der Region La Coruña wird gegen eine 63-jährige Frau wegen fünf zwischen dem 3. und 11. August gelegten Bränden ermittelt. Mehrere Zeugenaussagen und Fotos belegen, dass die Frau in der Nähe war, als die Feuer ausbrachen.
Sie ist nicht die einzige Person, die in Galicien festgenommen wurde. Vor einigen Tagen wurde ein 28-jähriger Mann verhaftet, als er in Canibelos in Orense ein Feuer legte. Eine weitere Person wurde unter dem Verdacht festgenommen, ebenfalls in Orense, in der Gemeinde Celanova, ein Feuer gelegt zu haben. Der Verdächtige wird zudem für 20 weitere Brände verantwortlich gemacht.
Minister spricht von "böser Absicht" eines Verdächtigen
In Südspanien sind mehrere Waldbrände noch nicht gelöscht.
Im Fall des Brandes in Tarifa gibt es nach Angaben des Ministers für das Präsidialamt, Antonio Sanz, noch kein Verfahren der Justiz, aber: "Alles deutet darauf hin, und wir haben einen begründeten Verdacht, dass der Brand in Tarifa möglicherweise vorsätzlich gelegt wurde . Wir sprechen von einem bedauerlichen Umstand, von böser Absicht, von Böswilligkeit, von einem Versuch, Schaden anzurichten. Der oder die Täter haben möglicherweise nicht nur eine Naturkatastrophe verursacht, sondern auch unabsehbaren persönlichen Schaden angerichtet".
Die Flammen haben nicht nur enorme Schäden angerichtet, sondern auch mehrere Menschenleben gefordert. Bei dem Brand in Ávila verunglückte ein 58-jähriger Arbeiter aus El Arenal auf dem Weg zum Löscheinsatz in seinem Auto in der Nähe von El Hornillo.
In Tres Cantos in der Region Madrid verstarb ein 50-jähriger Mann, der offenbar einer Frau helfen wollte, ihre Pferde aus einer Reitschule zu retten. Außerdem starben rund 20 Tiere bei einem Brand, der inzwischen unter Kontrolle gebracht wurde.
Strafen von bis zu 20 Jahren Gefängnis
Artikel 351 des spanischen Strafgesetzbuchs sieht vor, dass derjenige, der einen Brand verursacht, der das Leben oder die körperliche Unversehrtheit von Personen gefährdet , mit einer Freiheitsstrafe von 10 bis 20 Jahren bestraft wird.
Bei Bränden ohne Todesopfer oder Verletzte gibt es in Spanien Strafen zwischen einem und fünf Jahren Haft und sowie Geldstrafen.
Wegen der Hitzewelle in Südeuropa ist die Waldbrandgefahr derzeit nicht nur Spanien, sondern auch in Portugal, Frankreich und Griechenland sowie in der Türkei besonders hoch. In Deutschland gilt Brandenburg als besonders gefährdet.
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