Gen Z trinkt nicht mehr: Traditionsbrauereien in Gefahr?

Die Traditionsbrauerei Long-Brau nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze stellt ihren Betrieb ein.
Für die Sanierung wären zwölf Millionen Euro nötig gewesen, doch angesichts sinkender Verkaufszahlen und steigender Kosten entschieden die Eigentümer, die Produktion zu beenden.
„Brauereien können viel aushalten, aber wenn Kosten steigen und der Absatz sinkt, fehlt jede Perspektive“, so Direktor Richard Hope.
Die Brauwirtschaft steht insgesamt unter Druck. Inflation, hohe Energiepreise und veränderte Konsumgewohnheiten belasten die Branche. Außerdem trinkt die Generation Z weniger Alkohol, sieht Bier eher als seltenen Genuss und greift häufiger zu alkoholfreien Varianten.
Der Pro-Kopf-Verbrauch sank von 126 Litern im Jahr 2000 auf 88 Liter. Im ersten Halbjahr 2025 ging die Produktion um 6,3 Prozent zurück – auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten.
Zwischen 2023 und 2024 mussten 52 Brauereien schließen. Viele Unternehmen reagieren mit neuen Produkten wie Radler oder alkoholfreien Bieren. Deren Marktanteil wächst zwar, doch kleinere Brauereien haben Probleme, die teure Technik zur Alkoholentfernung zu finanzieren.
Dadurch können sie oft nur einfachere Verfahren nutzen, die geschmacklich nicht mithalten. Branchenvertreter sprechen von einer „besorgniserregenden Lage“ und warnen, dass auch traditionsreiche Betriebe aufgeben müssen.
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