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Nord-Stream-Anschlag: Verdächtiger Ukrainer in Italien verhaftet

• Aug 21, 2025, 11:29 AM
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Der mutmaßliche Angreifer auf die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee soll in Italien gefasst worden sein. Das berichtet der Spiegel.

Dort heißt es, dass italienische Polizisten den ukrainischen Staatsbürger Serhii K. am Mittwochabend in der Gegend von Rimini an der italienischen Adriaküste verhaftet haben. Gegen ihn war ein europäischer Haftbefehl ausgestellt worden.

Zum fraglichen Zeitpunkt befand sich Serhii K. dem Spiegel zufolge offenbar an Bord des Bootes mit dem Namen "Andromeda".

Der Bundesanwaltschaft zufolge wird Serhii K folgender Sachverhalt zur Last gelegt: Er gehörte zu einer Gruppe von Personen, die im September 2022 nahe der Insel Bornholm Sprengsätze an den Gaspipelines "Nord Stream 1" und "Nord Stream 2" platzierte.

"Bei dem Beschuldigten handelte es sich mutmaßlich um einen der Koordinatoren der Operation. Für den Transport nutzten er und seine Mittäter eine Segelyacht, die von Rostock aus startete. Die Yacht war zuvor mit Hilfe gefälschter Ausweispapiere über Mittelsmänner bei einem deutschen Unternehmen angemietet worden. Die Sprengsätze detonierten am 26. September 2022. Durch die Explosionen wurden beide Pipelines schwer beschädigt", heißt es in der Pressemitteilung der Bundesanwaltschaft.

Serhii K. wird nach einer Überstellung aus Italien dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt.

Was war geschehen

Explosionen am 26. September 2022 beschädigten die Pipelines, die gebaut wurden, um russisches Erdgas unter der Ostsee nach Deutschland zu transportieren.

Der Vorfall verschärfte die Spannungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, da die europäischen Länder nach der groß angelegten Invasion des Kremls in ihrem Nachbarland versuchten, sich von russischen Energiequellen zu lösen.

Die Explosionen zerstörten die Nord Stream 1-Pipeline, die Russlands wichtigste Erdgasversorgungsroute nach Deutschland war, bis Moskau die Lieferungen Ende August 2022 einstellte. Sie beschädigten auch die Nord Stream 2-Pipeline, die nie in Betrieb genommen wurde, weil Deutschland sein Zertifizierungsverfahren kurz vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar desselben Jahres aussetzte.

Russland warf den USA vor, die Explosionen inszeniert zu haben, was Washington bestreitet.

Die Pipelines standen lange Zeit im Visier der USA und einiger ihrer Verbündeten. Diese warnten, dass sie durch die zunehmende Abhängigkeit von russischem Gas ein Risiko für Europas Energiesicherheit darstellten.

2023 berichteten deutsche Medien, dass eine pro-ukrainische Gruppe an den Sabotageakten beteiligt gewesen sei. Die Ukraine wies Vermutungen zurück, sie habe den Angriff angeordnet, und deutsche Regierungsvertreter äußerten sich vorsichtig zu diesem Vorwurf.