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Neue 6-Tage-Woche in Griechenland sorgt für Unmut bei Beschäftigten

• Jul 2, 2024, 4:30 AM
4 min de lecture
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Der neue arbeitsrechtliche Rahmen, der am 1. Juli in Kraft getreten ist, ermöglicht es mehr Arbeitgebern in Griechenland, die Sechs-Tage-Woche für ihre Mitarbeitenden zu nutzen.

Das Gesetz sieht vor, dass Unternehmen, die kontinuierlich arbeiten (d. h. 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche Dienstleistungen erbringen) oder Unternehmen, die eine "besondere Arbeitsbelastung" geltend machen - was sie im Falle einer Prüfung gegenüber der Arbeitsaufsichtsbehörde nachweisen müssen - von ihren Beschäftigten verlangen können, sechs Tage die Woche und bis zu 48 Stunden zu arbeiten.

Die Maßnahme betrifft nicht den Tourismus und das Gaststättengewerbe, wo die Sechs-Tage-Woche mit besonderen Bedingungen bereits gilt.

Wird sie akzeptiert, erhält der oder die Beschäftigte für den sechsten Arbeitstag einen um 40 % höheren Lohn. Fällt dieser Tag auf einen Sonntag oder einen Feiertag, beträgt die Erhöhung 115 %.

Viele Beschäftigte wollen keine 6-Tage-Woche

Besonders jüngere Beschäftigte wollen eher auf ihre Gesundheit achten. Und die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf ist ihnen wichtig. Zudem verweisen Kritiker und Kritierinnen darauf, dass anderswo der Trend zur 4-Tage-Woche geht.

Gegenüber ihrem Arbeitgeber fühlt sich Areti im Gespräch mit Euronews ohnmächtig.

"Wenn Dein Arbeitgeber sagt, "Das ist es jetzt oder Du kannst gehen", dann kann man nichts machen. Das ist Griechenland."

Was will die Regierung?

Das Ziel des Arbeitsministeriums ist es, Unternehmen zu unterstützen, die Schwierigkeiten haben, Personal für Wechselschichten zu finden. Die Regierung will auch die Schwarzarbeit bekämpfen, denn viele Arbeitnehmer arbeiteten bereits sechs Tage, ohne dass dies im offiziellen ERGANI-System erfasst wurde.

Wie die meisten Ökonomen betonen, ist das größte Problem der griechischen Wirtschaft nicht die Gesamtzahl der von den Arbeitnehmern geleisteten Arbeitsstunden, sondern die Produktivität dieser Arbeit.

Das Problem mit der Produktivität

Nach Angaben der Europäischen Kommission liegt die nominale Arbeitsproduktivität pro Arbeitsstunde in Griechenland etwa 40 % unter dem europäischen Durchschnitt.

Ονομαστική παραγωγικότητα της εργασίας ανά ώρα εργασίας σε ΜΑΔ
Ονομαστική παραγωγικότητα της εργασίας ανά ώρα εργασίας σε ΜΑΔ https://urban.jrc.ec.europa.eu/

Eine Reihe von Faktoren trägt dazu bei: fehlende Investitionen, insbesondere in neue Technologien, Arbeitskräfte ohne die erforderlichen Qualifikationen und ein hohes Maß an Bürokratie, das das Unternehmertum belastet.

Die Zahlen von Eurostat für 2023 zeigen, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Griechenland 39,8 Stunden beträgt und damit die höchste in der Europäischen Union ist, gefolgt von Polen und Zypern.

Der europäische Durchschnitt liegt bei 36,1 Stunden pro Woche, während die niedrigste Wochenarbeitszeit in den Niederlanden mit 32,2 Stunden pro Woche erreicht wird.