Debatte um Wehrdienst: Wird bald ausgelost, wer zum Bund muss?

Um den Personalmangel in der Bundeswehr zu bekämpfen und Deutschland verteidigungsfähig zu machen, braucht es eine Wehrpflicht. Wie diese konkret aussehen soll, ist bislang noch unklar, da die Koalition uneins über das künftige Modell ist.
Die heutige Bundestagsdebatte zum neuen Wehrdienstgesetz dauerte rund 30 Minuten. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) stellte erneut klar, dass ein attraktiver und moderner Wehrdienst auf Freiwilligkeit basieren solle. Eine verpflichtende Einberufung sei nur mit Bundestagsbeschluss möglich, falls die Freiwilligkeit nicht ausreiche.
Die politischen Positionen gingen jedoch stark auseinander: Die Koalition sieht im neuen Konzept eine Chance, die Bundeswehr an aktuelle Sicherheitsanforderungen anzupassen, und hält das geplante Zufalls- oder Losverfahren für einen fairen Ansatz. Die SPD betont, dass viele junge Menschen bereit seien, sich freiwillig zu engagieren, während die Linke kritisiert, die Wehrpflicht belaste die Jugend zusätzlich und diene vorrangig militärischen Interessen.
Die Grünen mahnen, die Perspektive der jungen Menschen stärker zu berücksichtigen, und warnen vor widersprüchlichen Signalen, die Vertrauen und Motivation beeinträchtigen könnten. Die AfD setzt vor allem auf eine stark bewaffnete Bundeswehr und kritisiert die Regierung für eine angeblich ideologische Ausrichtung.
Während Pistorius auf Freiwilligkeit und eine flächendeckende Musterung junger Männer setzt, fordert die Union weiterhin ein Losverfahren, um mögliche Engpässe bei der Rekrutierung abzufedern.
Die SPD zeigt sich jedoch zuversichtlich, bis November einen Kompromiss zu finden, damit das Gesetz ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten kann.
Im Anschluss unser Live Blog von der Debatte.
Die Bundestagsdebatte zum neuen Wehrdienstgesetz dauerte rund 30 Minuten. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) stellte klar, dass ein attraktiver und moderner Wehrdienst auf Freiwilligkeit basieren solle, eine verpflichtende Einberufung aber nur mit Bundestagsbeschluss möglich sei, falls die Freiwilligkeit nicht ausreiche. Er betonte die Notwendigkeit, die Reserve zu stärken und die Wehrerfassung zu modernisieren.
Dafür braucht es einen Wehrdienst: Eine Einigung zwischen der Union und SPD gibt es dazu noch nicht. Der Gesetzentwurf von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)wird heute im Bundestag beraten.
Es handelt sich dabei noch um denursprünglichen Entwurf, der ausschließlich auf Freiwilligkeit setzt. Die Union fordert weiterhin ein Losverfahren, was Abhilfe schaffen soll, falls es zu wenig freiwilligen Soldaten gibt.
Pistorius lehnt dieses strikt ab und setzt stattdessen auf eine flächendeckende Musterung aller jungen Männer. Dennoch zeigt sich SPD zuversichtlich, bis November einen Kompromiss zu finden, damit das Gesetz ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten kann.
Today