Neue Provokation: Nordkorea feuert ballistische Raketen ab

Nordkorea hat am Mittwoch zum ersten Mal seit fünf Monaten ballistische Raketentests durchgeführt, wenige Tage bevor US-Präsident Donald Trump und andere Staats- und Regierungschefs in Südkorea erwartet werden und im Vorfeld eines wichtigen regionalen Gipfeltreffens, so Beamte in Seoul.

Das südkoreanische Militär entdeckte mehrere mutmaßliche ballistische Kurzstreckenraketen, die von einem Gebiet südlich der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang gestartet wurden, teilte das südkoreanische Generalstabsamt mit.

Die Waffen seien jeweils etwa 350 Kilometer in nordöstlicher Richtung geflogen, es gab aber keine Angaben zum Landeort.

Die nordkoreanischen Raketenstarts vom Mittwoch sind die ersten ihrer Art, seit das Land am 8. Mai Kurzstreckensysteme getestet hat, die einen nuklearen Gegenschlag gegen die Streitkräfte der USA und Südkoreas simulierten.

Es sind auch die ersten ballistischen Raketentests Nordkoreas seit Lees Amtsantritt im Juni, bei dem er versprach, sich für die Wiederherstellung des Friedens auf der koreanischen Halbinsel einzusetzen.

Das südkoreanische Militär erklärte, es sei bereit, jegliche Provokationen Nordkoreas auf der Grundlage des soliden Militärbündnisses mit den Vereinigten Staaten abzuwehren.

Asien-Pazifik-Gipfel (APEC)

Nächste Woche findet in Südkorea das jährliche Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) statt, das die wirtschaftliche Integration und den Handel fördern soll. Er hat keine militärische Komponente.

Es wurde erwartet, dass Trump im Vorfeld des Gipfels zu bilateralen Treffen mit führenden Politikern, darunter der chinesische Präsident Xi Jinping und der südkoreanische Präsident Lee Jae-myung, nach Gyeongju kommen würde, aber südkoreanische Beamte sagen, dass Trump wahrscheinlich nicht an der APEC-Hauptkonferenz vom 30. Oktober bis 1. November teilnehmen wird.

Experten hatten davor gewarnt, dass Nordkorea vor oder während des APEC-Gipfels provokative Raketentests durchführen könnte, um seine Entschlossenheit zu unterstreichen, als atomar bewaffneter Staat anerkannt zu werden.

Man geht davon aus, dass der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un diesen Status benötigt, um von der UNO die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen zu fordern, mit denen das Land für sein Waffenprogramm bestraft wird.

Die ballistischen Raketen, die Nordkorea am Mittwoch gestartet hat, waren die ersten ihrer Art, seit das Land am 8. Mai Kurzstreckensysteme getestet hat, die einen nuklearen Gegenschlag gegen die Streitkräfte der USA und Südkoreas simulierten.

Es waren auch die ersten Raketentests Nordkoreas seit dem Amtsantritt des südkoreanischen Präsidenten Lee im Juni, der versprach, sich für die Wiederherstellung des Friedens auf der koreanischen Halbinsel einzusetzen.

Warum intensiviert Kim die Raketentests?

Seit dem Scheitern der hochdotierten Atomverhandlungen mit Trump im Jahr 2019 aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die von den USA verhängten Wirtschaftssanktionen hat Kim seine Waffentests stark beschleunigt.

Im vergangenen Monat deutete der nordkoreanische Staatschef jedoch an, dass er zu Gesprächen zurückkehren könnte, wenn die USA ihre Forderung nach einer Denuklearisierung Nordkoreas aufgeben, nachdem Trump wiederholt seine Hoffnung auf eine neue Diplomatie zum Ausdruck gebracht hatte.

Anfang dieses Monats stellte Kim bei einer Militärparade, an der chinesische, russische und andere Spitzenbeamte teilnahmen, eine neue ballistische Interkontinentalrakete vor.

Die Parade verdeutlichte Kims zunehmende diplomatische Bemühungen und sein unermüdliches Bestreben, ein zuverlässiges Arsenal von Atomraketen aufzubauen, die auf die USA und ihre Verbündeten gerichtet sind.

Nordkoreas staatliche Medien berichteten, dass bei der Parade am 10. Oktober die ballistische Interkontinentalrakete Hwasong-20 gezeigt wurde, die als das "leistungsstärkste strategische Atomwaffensystem" des Landes bezeichnet wurde.

Beobachtern zufolge soll die ICBM mehrere nukleare Sprengköpfe tragen, um die US-Raketenabwehr zu überwinden, und Nordkorea könnte sie in den kommenden Monaten zu Testzwecken starten.