Nordkorea stört GPS-Signale
Die Spannungen zwischen den rivalisierenden Koreas nehmen zu. Nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs wurden am Freitag und Samstag in der Nähe der Grenzstadt Kaesong und dem benachbarten Haeju nordkoreanische Operationen zur Manipulation von GPS-Signalen festgestellt, die Dutzende von zivilen Flugzeugen und mehrere Schiffe behinderten.
Das südkoreanische Militär warnte zwar Flugzeuge und Schiffe in der Nähe der westlichen Grenzgebiete, gab aber weder an, auf welche Weise Nordkorea die GPS-Signale störte, noch nannte es Einzelheiten zum Ausmaß der Beeinträchtigungen.
"Wir fordern Nordkorea auf, die Provokationen durch GPS-Störungen sofort einzustellen, und warnen nachdrücklich davor, dass das Land für alle daraus resultierenden Konsequenzen zur Rechenschaft gezogen werden wird", heißt es in einer Erklärung des südkoreanischen Generalstabs.
Die von Nordkorea verursachten Störungen des GPS-Signals und die Ballonkampagnen zeigen, wie verwundbar Süddkoreas wichtigste Verkehrsdrehkreuz, der internationale Flughafen Incheon, schrieb der Analyst Sukjoon Yoon kürzlich auf der auf Nordkorea fokussierten Website 38 North.
Der Flughafen, auf dem jährlich 56 Millionen Menschen und 3,6 Millionen Tonnen Fracht befördert werden, ist weniger als 62 Meilen von der Grenze zu Nordkorea entfernt.
"Bisher gab es keine größeren Zwischenfälle in der Luftfahrt, aber GPS-Störungen können kommerzielle Fluggesellschaften gefährden, die bei schlechten Sichtverhältnissen fliegen, und sie stellen einen Verstoß gegen internationale Konventionen zur Navigationssicherheit dar", schrieb Yoon. Im Jahr 2024 hätten nordkoreanische Müllballons den Betrieb der Landebahn des Flughafens 12 Mal für insgesamt 265 Minuten unterbrochen.
Der Norden begann Ende Mai, Müllballons in Richtung Süden aufsteigenzulassen. Das war eine Vergeltungsmaßnahme für Aktionen südkoreanischer Aktivisten, die Ballons mit anti-nordkoreanischen Propagandaflugblätter über die Grenze geschickt hatten.
Kim hat in diesem Jahr seine Feindseligkeit gegenüber der konservativen Regierung in Seoul, die eine harte Linie gegenüber Pjöngjang verfolgt, verstärkt.
Im Oktober sprengte Nordkorea in einer symbolischen Aktion Abschnitte seiner ungenutzten Straßen- und Eisenbahnverbindungen mit dem Süden in die Luft und begann im November mit einem Flugtest einer neuen ballistischen Interkontinentalrakete, um den Druck auf Washington zu erhöhen.