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Wünsche anzünden fürs neue Jahr: Was die Raunächte versprechen

• Dec 27, 2025, 5:59 PM
4 min de lecture
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Die große Liebe, der Traumjob oder einfach mehr Ruhe im Alltag - all das soll mit einem Zettel und einem Stift erreichbar sein. So zumindest verspricht es ein populäres Ritual aus der Zeit der Raunächte.

Das Rezept ist einfach: 13 Wünsche werden auf einzelne Zettel geschrieben. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember wird dann Nacht für Nacht jeweils ein Zettel verbrannt - bis in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar nur noch ein Wunsch übrig bleibt. Dieser, so heißt es, müsse vom Menschen selbst erfüllt werden.

Warum aber werden die Tage zwischen den Jahren laut Brauch zu einer Art Amazon für persönliche Herzenswüsche?

Raunächte: Die unheimliche Übergangsphase

Im europäischen Brauchtum bezeichnet der Begriff Raunächte (auch Rauhnächte) einen Zeitraum von exakt zwölf Nächten. Je nach Region reichen sie vom 21. Dezember bis Neujahr oder vom 24./25. Dezember bis zum 5./6. Januar, dem Dreikönigstag. Der Name wird häufig mit "rau" oder "rauh" in Verbindung gebracht - also mit Kälte, Dunkelheit, Sturm und Schnee, die diese Zeit früher prägten.

Im Volksglauben galten die Raunächte als unheimliche Übergangsphase. "Die stürmischen Mächte der Mittwinterzeit zogen sich in der Nacht auf den 6. Januar zurück, die Wilde Jagd kam zur Ruhe", schreibt der Volkskundler Manfred Becker-Huberti in seinem Lexikon der Feste und Bräuche.

Die Astronomie hinter dem Aberglauben

Dass diese Tage bis heute als "Zeit zwischen den Jahren" wahrgenommen werden, hat jedoch auch einen kalendarischen Ursprung. Es gab Epochen, in denen sowohl der 25. Dezember als auch der 6. Januar als Jahresbeginn galten. Erst 1691 legte Papst Innozenz XII. den 1. Januar verbindlich als Jahresanfang fest.

Hinzu kommt ein astronomischer Faktor: Ein Mondjahr umfasst nur 354 Tage, ein Sonnenjahr rund 365. Die Differenz von elf Tagen - oder zwölf Nächten - galt früher als eine Art zeitlose Phase, die keinem Kalender eindeutig zugeordnet war. In dieser "Zeit außerhalb der Ordnung" schienen nach damaliger Vorstellung die Naturgesetze außer Kraft gesetzt.

Angst, Regeln und Schutzrituale

Verständlich also, dass diese Zwischenzeit vielen Menschen früher nicht geheuer war. Man fürchtete, dass Geister und Dämonen ihr Unwesen trieben. Um sie fernzuhalten, wurden Kirchenglocken geläutet oder Lärm gemacht - ein Brauch, der bis heute im Silvesterfeuerwerk fortlebt.

Zugleich galten strenge Regeln: Frauen und Kinder sollten nach Einbruch der Dunkelheit im Haus bleiben, es durfte keine Wäsche aufgehängt werden, Wohnräume mussten aufgeräumt sein. Wer dagegen verstieß, riskierte nach dem Volksglauben den Zorn der Dämonen. Becker-Huberti spricht von einer "Nahtstelle zwischen den Welten", an der das Jenseitige Zugang zur Menschenwelt habe.

Neben Lärmritualen gehörten auch das Räuchern von Häusern mit Wacholder oder Weihrauch, bewusstes Innehalten und Ordnung schaffen zu den Traditionen. Der Begriff Raunächte vor allem oft auf diesen Brauch zurückgeführt.

Doch es handelt sich bei all dem nicht nur um "harmlosen" Aberglauben: im Nationalsozialismus wurden die Raunächte ideologisch überhöht und propagiert.

Raunächte heute: Spiritualität auf TikTok und Co.

In den vergangenen Jahren haben die Raunächte eine neue Popularität erfahren - vor allem in sozialen Netzwerken. Allein auf der Social-Media-Plattform TikTok finden sich Hunderte Anleitungen für das "perfekte" Raunächte-Ritual, darunter auch Beiträge von Prominenten wie Moderatorin und Hobby-Astrologin Palina Rojinski.

Die Brauchtumsforscherin Lisa Maubach sieht in diesem Revival alter Rituale einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. "Viele Menschen waren stärker auf sich selbst zurückgeworfen. Rituale boten Struktur, Orientierung und einen Moment der Reflexion", erklärte sie dem Deutschlandfunk.

Ob man an die Wirkung der Rituale nun glaubt oder nicht: Die Raunächte fallen in eine Zeit, in der für viele der Alltag langsamer wird. Gerade darin liegt wohl ihre anhaltende Faszination. Weniger Arbeit, mehr Ruhe - und die Gelegenheit, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und sich zu fragen, was kommen soll.


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