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Trotz Sanktionen: Wie sind ausländische Teile weiterhin in russischen Waffen?

• Sep 26, 2024, 8:54 AM
7 min de lecture
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In den ersten beiden Septemberwochen hat Russland über 640 Shahed-Drohnen auf ukrainische Städte abgeschossen, geht aus Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj hervor.

Diese Drohnen so schnell nicht weniger, denn in den russischen Drohnen und Raketen, die auf die Ukraine abgefeuert werden, finden sich immer noch Mikrochips, Halbleiter und andere Mikroelektronik aus China, den USA und der EU.

Wladyslaw Wlassiuk, Selenskyjs Berater und Beauftragter für Sanktionspolitik, sagte gegenüber Euronews, dass Moskau immer noch seine Kriegsmaschinerie auffüllen kann - und das obwohl die Sanktionen sich auf diese auswirken würden.

"Die Russen können diese Teile immer noch erwerben und die Waffen, einschließlich der Raketen und Drohnen, produzieren. Wir sind auch ganz froh darüber, dass die Russen weniger Teile erhalten, als sie wollen und auch darüber, dass sie einen viel höheren Preis zahlen als sie wollten", sagte Wlassiuk gegenüber Euronews.

Der EU-Sanktionsbeauftragte, David O'Sullivan, hat weitere Details und Zahlen: "Wir schätzen, dass die Mikroelektronik in einigen Fällen jetzt 125 Prozent teurer ist als vorher, in einigen Fällen sogar 300 Prozenzt teurer. Das alles zusammengenommen stellt also einen erheblichen Schaden für den russischen militärisch-industriellen Komplex dar."

Er sagt, einer der wichtigsten Schritte, um dies zu ermöglichen, sei die Erstellung einer Liste der vorrangigen Produkte für das Gefechtsfeld, wie sie vom Kiewer Forschungsinstitut für forensisches Fachwissen erstellt wurde.

Vorrangige Produkte für das Schlachtfeld

Nataliia Nestor, stellvertretende Direktorin des Kiewer wissenschaftlichen Forschungsinstituts für forensisches Fachwissen (KSRIFE) des ukrainischen Justizministeriums, erklärte, dass die Experten des Instituts im vergangenen Jahr rund 30.000 Studien zu den Fakten der russischen Militäraggression gegen die Ukraine durchgeführt haben.

Ihrer Meinung nach wurden fast alle Raketentypen untersucht, die Russland zum Angriff auf die Ukraine einsetzt: Iskander, Kinzhal, Kalibr, Kh-101, Kh-55, Kh-59, und andere. Darüber hinaus werden auch Angriffsdrohnen wie Shahed-136 und Shahed-121 sowie Aufklärungsdrohnen Kartograf, Orlan-10 und Supercam erforscht.

Das Wrack einer iranischen Shahed-Drohne, die Kiew als solche bezeichnet hat.
Das Wrack einer iranischen Shahed-Drohne, die Kiew als solche bezeichnet hat. Ukrainian military’s Strategic Communications Directorate/AP

Die meisten Komponenten aus EU-Ländern finden sich in den Drohnen Geranium-2 alias Shahed-136 und Orlan sowie in anderen Aufklärungsdrohnen (Eleron, ZALA) und in Raketen der Systeme Iskander, Kh-101 und Kinzhal.

"In Angriffsdrohnen zum Beispiel finden wir (in der Regel) Prozessoren, Mikroschaltungen, Schalter, Kontaktgruppen, Sensoren, Dioden, Chips, Kraftstoffpumpen, Flash-Speicher usw., die alle in der EU hergestellt werden", sagte Nestor gegenüber Euronews.

Wie kommt Moskau an die Komponenten?

Russland verfügt über ein ziemlich großes "Agentennetz" in der ganzen Welt, was es einfacher macht, die benötigten Komponenten über Zwischenhändler oder Drittländer zu beschaffen und so die Sanktionen zu umgehen.

Bei den meisten der ausländischen Teile handelt es sich um so genannte Dual-Use-Komponenten. Das bedeutet, dass sie in Haushaltsgeräten verwendet werden können, aber auch in Waffen eingebaut werden können. Einige der Teile, die in russischen Drohnen und Raketen gefunden wurden, sind auch in Waschmaschinen, Kameras, Online-Netzwerkgeräten und anderer Unterhaltungselektronik zu finden.

"Leider werden die Dinge, die erfunden wurden, um diese Welt einfacher zu machen, nicht für friedliche Zwecke verwendet. Sie machen sie gefährlich und führen zu zahlreichen Todesfällen unter der Zivilbevölkerung", so Nestor.

Ein weiterer Faktor ist Russlands Fähigkeit, sich anzupassen. Jedes Mal finden die KSRIFE-Experten einen anderen Satz von Teilen in Raketen und Drohnen, die für denselben Zweck verwendet werden. Dies beweist nach Ansicht der Experten, dass die Sanktionen funktionieren.

"Russische Militärproduzenten nutzen die Fähigkeiten, die sie haben. Das deutet darauf hin, dass sie keine regelmäßige Versorgung mit Teilen aus der Europäischen Union aufgebaut haben."

"Das heißt, der heutige Lieferant kommt vielleicht aus der Schweiz, morgen aus Deutschland, dann aus den Niederlanden und so weiter. Verschiedene Komponenten werden in verschiedenen Ländern hergestellt", sagte Nestor und fügte hinzu, dass Russland darüber hinaus begonnen hat, selbst Komponenten zu produzieren, was bedeutet, dass die militärische Produktion dort in nächster Zeit nicht nachlassen wird.

Moskau signalisiert weiterhin seinen Einsatz für die Produktion von Drohnen. Der russische Präsident Wladimir Putin traf am 19. September mit der militärisch-industriellen Kommission des Landes zusammen und erörterte die laufenden Bemühungen zur Steigerung der russischen Drohnenproduktion.

Er meinte, dass russische Unternehmen im Jahr 2023 rund 140.000 Drohnen an die russischen Streitkräfte geliefert hätten, und fügte hinzu, dass die Produktion in diesem Jahr um das Zehnfache auf 1,4 Millionen Drohnen gesteigert werden solle.


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