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Donald Trumps Sieg: Ungewissheit für die Ukraine

• Nov 7, 2024, 1:42 PM
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Die große Unbekannte: Der Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen wirft einen Schleier der Ungewissheit auf die Zukunft der Ukraine.

Trump hatte versprochen, er werde "den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden", sollte er gewählt werden. Einige Experten sind der Ansicht, dass ein solches Abkommen zum Nachteil von Kiew unterzeichnet werden könnte.

"Herr Trump hat seinen Willen und seine Fähigkeit signalisiert, ein superschnelles Friedensabkommen zu erzielen, was durchaus bedeuten könnte, dass Kiew gezwungen wäre russische Forderungen zur Beendigung des Krieges zu erfüllen oder nachzugeben, was es sicherlich nicht will", sagt Vassilis Ntousas, Leiter der Europäischen Operationen der Allianz für die Sicherung der Demokratie beim German Marshall Fund, gegenüber Euronews.

Europa soll seine eigene Verteidigung ausbauen

Im Europäischen Parlaments fallen die Reaktionen gemischt aus. Der Europabgeordnete der rechtsextremen Fraktion "Patrioten für Europa" António Tânger Corrêa freut sich über Donald Trumps Sieg und hofft auf ein Ende des Krieges in der Ukraine. Er betont aber auch, dass Europa die eigene Verteidigung stärken muss.

"Ich hoffe, dass er den Krieg in der Ukraine beenden wird und dass die Lösung allen gefällt, das ist die Nummer eins. Und wir sind daran nicht beteiligt. Wir unterstützen die Ukraine, aber wir sind nicht direkt involviert", sagt der portugiesische Europaabgeordnete gegenüber Euronews.

Man vermeidet Kriege, wenn man eine gute Verteidigung hat.
António Tânger Corrêa
Europaabgeordneter, Fraktion: "Patrioten für Europa"

Der rechtsextreme Europaabgeordnete fordert Europa außerdem auf, in seine Verteidigungsindustrie zu investieren: "Europa muss in die Verteidigung, in die Verteidigungsindustrie investieren. Man muss nicht unbedingt Kriege führen, um eine Verteidigung zu haben man vermeidet Kriege, wenn man eine gute Verteidigung hat", meint er.

Europa muss selbst agieren

Mit Trump kommt auch der Ansatz "America First" zurück. Der sozialdemokratische Abgeordnete und ehemalige belgische Ministerpräsident Elio Di Rupo betont, dass Europa jetzt selbst in Bereiche wie Energie, Sicherheit und Verteidigung investieren muss.

"Es fehlte der entschlossene Wille, bei den neuen Technologien, bei der Verteidigung und bei der Sicherheit unserer Bürger ganz vorne mit dabei zu sein", bedauert Di Rupo. "Heute sind wir völlig abhängig - in Bezug auf unsere Sicherheit - von den USA innerhalb der NATO. Wir müssen unsere eigenen Fähigkeiten haben. Wir sind die Freunde der USA, aber ich selbst möchte nicht das Schoßhündchen der USA sein."

Für einige ist Trumps Sieg erstmal ein Schock, doch andere hoffen, dass es ein Weckruf für Europa sein kann - die eigene Sicherheit und Verteidigung endlich selbst aufzubauen.