Albanien: Italienische Gerichte blockieren Rückführungsprogramm
Ein italienisches Marineschiff legte am Freitag im albanischen Hafen Shengjin an und brachte acht Migranten, die nun auf Asyl geprüft werden. Die Gruppe soll anschließend in ein Rückführungszentrum in Gjader verlegt werden. Diese Überstellung ist erst die zweite seit Eröffnung der beiden Auffangzentren im Oktober.
Bereits beim ersten Transfer von 16 Migranten aus Bangladesch und Ägypten kam es zu Rückschlägen: Vier von ihnen, darunter Minderjährige und gesundheitlich beeinträchtigte Personen, mussten noch am selben Tag nach Italien zurückkehren. Weitere zwölf Menschen wurden nach drei Tagen zurückgebracht, nachdem italienische Gerichte entschieden hatten, dass Bangladesch und Ägypten nicht sicher genug für eine Rückführung seien.
Durch dieses Urteil verkürzt sich die Liste der sogenannten "sicheren" Herkunftsländer, was die schnelle Abschiebung gescheiterter Asylbewerber erschwert.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kritisierte die Entscheidung scharf und warnte, dass das Programm, Migranten nach Albanien zu überstellen, so kaum umsetzbar sei. Besonders die Einschätzung, dass Länder wie Bangladesch und Ägypten nicht sicher seien, könnte das gesamte Projekt blockieren.
Die Zahl der über die zentrale Mittelmeerroute nach Italien gelangten Migranten ging im Jahr 2024 um 60 Prozent zurück. Bis zum 7. November verzeichnete Italien 57.767 Ankünfte über den Seeweg.