Österreich "nicht mehr erpressbar" nach Gasstreit mit Russland
Österreich ist auf das Ende der Gaslieferungen aus Russland vorbereitet. "Niemand wird im Winter frieren, keine Wohnung wird kalt bleiben", betonte Kanzler Karl Nehammer am Vorabend des Stopps durch Gazprom. "Unsere Gasspeicher sind voll und wir haben ausreichend Kapazitäten, um Gas aus anderen Regionen zu bekommen". So zitiert Kurier.at die Pressekonferenz des österreichischen Regierungschefs am Vorabend des russischen Lieferstopps.
Lieferungen zunächst offenbar nur gedrosselt
Allerdings hat Gazprom zunächst die Lieferungen nur gedrosselt und nicht komplett gestoppt. Dies berichtet der Verantwortliche Leo Lehr von E-Control, der österreichischen Energie-Regulierungsbehörde.
Auf X bestätigte Karl Nehammer am Samstagmorgen, dass Österreich über eine "strategische Reserve" verfüge und versprach: "Wir sind nicht erpressbar!" Die österreichischen Gasspeicher sind nach den Angaben des Kanzlers zu 93 Prozent gefüllt.
Das Ende der Gaslieferungen aus Russland war in Österreich zwar erwartet worden, doch verlief der Zusammenbruch der Gas-Beziehungen zu Russland doch schneller als erwartet.
Österreich hatte Zahlungen an Gazprom eingestellt
Die teilstaatliche OMV hatte nach einem Rechtsstreit davor gewarnt, dass die Lieferungen von russischem Gas unterbrochen werden könnten. Dabei geht es um eine Gerichtsentscheidung, nach der OMV die Zahlungen an Gazprom eingestellt hatte.
"Russland ist kein Partner"
Österreichs grüne Umweltministerin erkärte auf der Pressekonferenz mit Nehammer am Freitagabend, das Vorgehen der russischen Gazprom beweise einmal mehr: "Russland ist kein Partner“.
Mit dem Ende des Gazprom-Deals ist allerdings auch eine Möglichkeit für eine Änderung: „Wenn wir keine russischen Lieferungen mehr beziehen, sind wir nicht mehr erpressbar“.
Über einen seit 1968 zunächst mit der Sowjetunion und dann mit Russland ausgehandelten Vertrag bezog Österreich bis zuletzt 300 Gigawattstunden Erdgas über Lieferungen durch die Ukraine und die Slowakei.
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