Sexueller Missbrauch: Pelicot prangert Verhalten der Gesellschaft an
Gisèle Pelicot, die über ein Jahrzehnt lang von ihrem Ehemann und Dutzenden anderen Männer massiv vergewaltigt wurde, sagte, die machohafte, patriarchalische Gesellschaft müsse ihre Einstellung zu Vergewaltigungen ändern.
Sie hielt am Dienstag ihr Schlussplädoyer vor Gericht, in einem der größten Strafprozesse Frankreichs.
Pelicot bezeichnete den Prozess als einen Prozess der Feigheit. Sie bezog sich dabei auf die Vergewaltiger, die sagten, sie hätten nicht erkannt, dass es sich um sexuellen Missbrauch handele.
Der Missbrauch wurde 2020 aufgedeckt, nachdem die Polizei auf Videos und Bilder gestoßen war, die ihr Mann aufgenommen hatte.
Der Prozess hätte hinter verschlossenen Türen stattfinden können. Doch Pelicot beantragte eine öffentliche Verhandlung, weil sie hoffte, dass dies anderen Frauen helfen würde, offen über Missbrauch zu reden.
Der Fall schockierte Frankreich und löste landesweite Proteste aus.
Ein Urteil wird für Ende Dezember erwartet.
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