Warnung vor Luftangriff: US-Botschaft in Kiew geschlossen
Die US-Botschaft in Kiew hat aus Angst vor einem bevorstehenden "bedeutenden Luftangriff" in Kiew ihre Türen geschlossen, heißt es unter anderem in einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung:
"Aus Gründen der Vorsicht wird die Botschaft geschlossen und die Botschaftsmitarbeiter werden angewiesen, sich in Sicherheit zu bringen." Auch die US-Bürger in Kiew sollten sich in Sicherheit bringen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die US-Botschaft vor einem möglicherweise bedeutenden Angriff warnt. Ähnliche Warnungen gab es zu Neujahr und rund um den Unabhängigkeitstag der Ukraine.
Die Warnung erfolgte einen Tag, nachdem die Ukraine von den USA gelieferte ATACM-Raketen eingesetzt hatte, um russisches Territorium zu treffen, nachdem US-Präsident Joe Biden Berichten zufolge nach monatelangem Zögern grünes Licht für die Waffen gegeben hatte.
Russland droht mit Vergeltungschlägen
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte auf einer Pressekonferenz anlässlich des G20-Gipfels in Brasilien, der Angriff zeige, dass die westlichen Länder den Konflikt "eskalieren“ wollten. "Wir werden dies als eine qualitativ neue Phase des westlichen Krieges gegen Russland betrachten. Und wir werden entsprechend reagieren“, so Lawrow.
Sergej Naryschkin, der Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes, wird in russischen Medien mit den Worten zitiert, dass "Versuche von Nato-Ländern, innerhalb Russlands zuzuschlagen, nicht ungestraft“ bleiben werden.
Der Kreml hatte am Montag gewarnt, dass die Entscheidung von Präsident Joe Biden, der Ukraine zu gestatten, Ziele in Russland mit von den USA gelieferten Langstreckenraketen anzugreifen, "Öl ins Feuer“ des Krieges gieße und die internationalen Spannungen noch weiter verschärfen würde.
Schützenminen: USA rücken von bisheriger Position ab
US-Präsident Joe Biden hat nach einem Exklusiv-Bericht der Washington Post nun auch die Lieferung von Schützenminen an die Ukraine angeordnet. Ein US-Beamter bestätigte die Information gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Grund für die Meinungsänderung im Weißen Haus sei das stetige Vorrücken russischer Truppen im Donbass. Die Lieferung dieser Minen sei nach Meinung des Pentagon ein wirksames Mittel, um das Vordringen der russischen Einheiten zu verlangsamen.
Biden hatte zuvor gezögert, die Ukraine mit den Minen zu beliefern, weil es innerhalb des Pentagon und unter zahlreichen Minengegnern Bedenken gab. Das Risiko für die Zivilbevölkerung sei demnach unannehmbar hoch.
Schützenminen: International geächtet
Russlands Fortschritte auf dem Schlachtfeld in den letzten Monaten jedoch veranlassten das Weiße Haus dazu, neue Wege zu finden, um Kiew zu helfen, insbesondere nach dem Sieg des gewählten Präsidenten Donald Trump, der eine künftige Unterstützung für die Ukraine seitens der USA infrage gestellt hatte.
Ein US-Beamter erklärte, die Art der Minen sei "nicht beständig“, d. h. sie zerstören sich selbst bzw. verlieren ihre Batterieladung, sodass sie innerhalb von Tagen oder Wochen inaktiv werden, was die Gefahr für die Zivilbevölkerung verringere. Zudem hat sich die Ukraine verpflichtet, die Minen nicht in dicht besiedelten Gebieten zu verlegen.
Schützenminen, auch "Antipersonenminen" genannt, sind international geächtet. In der 1999 in Kraft getretenen sogenannten Ottawa-Konvention, die von 164 Staaten unterzeichnet wurde, wird der Einsatz verboten. Weder Russland noch die USA haben das Abkommen unterschrieben. Die Ukraine selbst hatte das Papier 2005 unterzeichnet.
Auch Russland hat in dem Krieg bereits Minen eingesetzt. Laut den Vereinten Nationen ist die Ukraine inzwischen das am stärksten verminte Gebiet der Welt.
Demnach ist dort eine Fläche doppelt so groß wie Bayern potenzielles Gefahrengebiet, auch Meeresgebiete sind vermint.
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