Ist es sicher, nach Thailand zu reisen? Aktuelle Hinweise nach dem Erdbeben in Myanmar

Ein Erdbeben der Stärke 7,7 hat am 28. März gegen Mittag (Ortszeit) Myanmar erschüttert. Die Auswirkungen waren bis nach Thailand und China zu spüren.
In der thailändischen Hauptstadt Bangkok stürzte ein Wolkenkratzer ein.
Europas Regierungen haben ihre Reisehinweise für Thailand aktualisiert. Hier erfahren Sie, was Sie wissen müssen.
Notstand in sechs Regionen Myanmars
Das Erdbeben, dessen Epizentrum in der Nähe der Stadt Mandalay in Myanmar lag, hat Dutzende von Gebäuden zum Einsturz gebracht. Seine geringe Tiefe von 10 Kilometern verstärkte die Auswirkungen auf den Boden.
Nach Angaben des US Geological Survey kam es 12 Minuten nach dem Hauptbeben zu einem Nachbeben, dessen Epizentrum ebenfalls bei Mandalay lag und das bis nach Laos, Bangladesch und China zu spüren war.
Aus dem Flughafen von Mandalay stammen Aufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Menschen durch staubgefüllte Gänge rennen und sich außerhalb des Gebäudes auf dem Boden zusammenkauern, um sich in Sicherheit zu bringen.
In Bangkok stürzte der Rohbau eines Hochhauses ein. Berichten zufolge haben die Behörden 169 Anrufe über Schäden an Gebäuden in der thailändischen Hauptstadt erhalten. Die Stadt wurde zum "Katastrophengebiet" erklärt.
Hunderte von Einwohnern und Touristen mussten Hochhäusern und Hotels verlassen. In mehreren Teilen der Stadt schwappte Wasser aus Swimmingpools.
Ist es sicher, nach Thailand zu reisen?
Nachdem Erdbeben stellten in Bangkok die S-Bahnen und U-Bahnen vorübergehend ihren Betrieb ein.
Der Bangkoker Flughafen Suvarnabhumi wurde unmittelbar nach dem Erdbeben kurzzeitig geschlossen, ist aber inzwischen wieder geöffnet, und der Flugbetrieb läuft normal. Auf den anderen großen Flughäfen Thailands kam es zu keinen Beeinträchtigungen.
Die Behörden haben der Bevölkerung geraten, die vielen Hochhäuser in der dichtbesiedelten Stadt zu meiden.
Zahlreiche Staaten haben ihre Reisehinweise aktualisiert.
Das deutsche Außenministerium rät, die relevante Nachrichtenlage zu verfolgen und die Verhaltenshinweise seitens lokaler Behörden bzw. der Reiseanbieter oder Hotels zu beachten und sich in die Krisenvorsorgeliste einzutragen.
Das österreichische Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten verweist darauf, dass "möglicherweise nach wie vor mit Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens zu rechnen ist". Und rät dazu aufmerksam zu bleiben, die Nachrichten zu verfolgen und "allfällige Anweisungen des Sicherheitspersonals und der Einsatzkräfte" zu befolgen.
Auch das britische Foreign, Commonwealth & Development Office (FCDO) hat seine Reisehinweise für Thailand aktualisiert.
"Wenn Sie sich in der Gegend aufhalten oder eine Reise dorthin planen, befolgen Sie die Ratschläge der örtlichen Behörden oder Ihres Reiseveranstalters und verfolgen Sie die lokalen Medien", so der dringende Rat an Reisende.
"Wir ermutigen die Bürger, im Notfall den Anweisungen der örtlichen Behörden zu folgen", heißt es.
Die FCDO rät weiterhin (unabhängig vom Erdbeben) von allen Reisen in Teile Südthailands nahe der thailändisch-malaysischen Grenze ab, es sei denn, sie sind unbedingt erforderlich.
Dazu gehören die Provinzen Pattani, Yala und Narathiwat sowie die südliche Provinz Songkhla südlich der Straße A43 zwischen Hat Yai und Sakom und südlich der Zugstrecke zwischen Hat Yai und Padang Besar.
Die FCDO rät außerdem davon ab, die durch diese Provinzen verlaufende Zugstrecke von Hat Yai nach Padang Besar zu benutzen, es sei denn, dies ist unbedingt erforderlich. Grund hierfür sind die regelmäßigen Anschläge in diesen Gebieten an der Grenze zu Malaysia.
Ist es sicher, nach Myanmar zu reisen?
Die FCDO hat auch aktualisierte Hinweise für Reisende in Myanmar herausgegeben:
"Berichten zufolge ist der Flughafen von Mandalay geschlossen. Es kann zu mehreren starken Nachbeben kommen.
"Wenn Sie sich in der Region aufhalten oder eine Reise dorthin planen, befolgen Sie die Anweisungen der örtlichen Behörden und verfolgen Sie die lokalen Medien.
Das deutsche Außenministerium ermahnt eindringlich alle, die sich "trotz der geltenden Reisewarnung und Ausreiseempfehlung aktuell in Myanmar aufhalten, sich mit den Verhaltenshinweisen bei Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Tsunamis vertraut zu machen." Diese könne man in den Merkblättern des Deutschen GeoForschungsZentrums finden.
Mobiltelefone sowie andere Kommunikationsmittel und verfügbare externe Batterien/Powerbanks solle man immer voll aufladen, wenn man Zugang zu Strom habe.
Bin ich bei meiner Reise nach Thailand durch eine Reiseversicherung abgedeckt?
Das britische Außenministerium verweist darauf, dass Ihre Reiseversicherungen ungültig werden können, wenn man den Reisehinweisen des Außenministreiums nicht Folge leiste.
Da dasFCDO keine Warnung vor Reisen in erdbebengefährdete Gebiete herausgegeben hat, haben Sie nicht automatisch Anspruch auf eine Erstattung, wenn Sie Ihre Reise stornieren.
In Deutschland ist die Rechtslage ähnlich.
Eine Rückerstattung ist nur dann wahrscheinlich, wenn Ihr Flug von der Fluggesellschaft gestrichen wird oder Ihre Unterkunft aufgrund des Erdbebens geschlossen ist.
Wenn Sie über ein Reisebüro oder einen Reiseveranstalter gebucht haben, wenden Sie sich direkt an das Unternehmen.
"Wenn Sie in den nächsten Tagen nach Thailand reisen, wenden Sie sich in erster Linie an Ihre Fluggesellschaft oder Ihren Reiseveranstalter. Es kann sein, dass einige Regionen Thailands als unsicher eingestuft werden und die Fluggesellschaften in diesem Fall Flüge streichen, aber die Unterbrechungen werden wahrscheinlich lokal begrenzt sein, so dass es davon abhängt, in welche Region Sie reisen", sagt Ernesto Suarez, CEO des Reiseversicherungsanbieters Gigasure.
"Wenn die Unterbrechung durch Naturkatastrophen oder Umstände, die außerhalb der Kontrolle der Fluggesellschaft liegen, verursacht wird, haben die Passagiere normalerweise das Recht, ihre Buchung zu ändern, aber es kann sein, dass Sie keinen Anspruch auf eine zusätzliche Entschädigung haben."
In einigen Versicherungspolicen ist eine Deckung für Naturkatastrophen enthalten, die Reisende entschädigt, wenn sie gehindernt werden, ihr Urlaubsziel zu erreichen.
Sie sollten die Versicherungsbedingungen sorgfältig lesen und sich von Ihrem Anbieter beraten lassen.