KI am Arbeitsplatz: Arbeitnehmer in Europa zeigen sich bereit
KI wird auf die eine oder andere Weise an vielen Arbeitsplätzen Einzug halten, und die Arbeitnehmer in Europa wissen das.
Eine neue Umfrage des Personaldienstleisters Adecco unter 37.500 Menschen in 30 Ländern – die meisten davon in Europa – zeigt, dass 55 % erwarten, dass Arbeitgeber innerhalb eines Jahres KI-Agenten in ihre Arbeitsabläufe integrieren werden.
Die meisten Unternehmen beziehen ihre Mitarbeiter allerdings noch nicht in die Gestaltung KI-integrierter Prozesse ein: Weltweit geben nur 30 % der Befragten an, dass sie bei der Entwicklung von Möglichkeiten zur Arbeit mit KI einbezogen werden.
China und Europa liegen mit 23 % bzw. 29 % leicht zurück, während in den USA 37 % und in Kanada sogar 50 % der Arbeitnehmer beteiligt sind.
Betrachtet man die europäischen Länder im Einzelnen, liegt die Beteiligungsquote in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden mit jeweils 36 % über dem weltweiten Durchschnitt. An der Spitze Europas stehen die Schweiz und Slowenien mit jeweils 41 %.
Zukunftsbereite Arbeitnehmer – wo sind sie zu finden?
Die Umfrage zeigt, dass zukunftsorientierte Arbeitnehmer deutlich häufiger in KI-bezogene Entscheidungen eingebunden werden. Ihre Beteiligungsquote liegt bei 41 %.
Laut Adecco handelt es sich dabei um Mitarbeiter, die bereits proaktiv mit KI-Anwendungen am Arbeitsplatz experimentieren und bereit sind, auch außerhalb der Arbeitszeit neue Fähigkeiten zu erlernen.
Die höchste Quote zukunftsbereiter Arbeitnehmer in Europa wurde in Spanien festgestellt – weltweit liegt das Land mit 7 % auf Platz drei, gleichauf mit Indien.
"Diese Beschäftigten sind offen für neue Technologien und verfügen über vielseitige Kompetenzen", so Adecco. Sie neigen außerdem dazu, Aussagen wie "KI hat mich produktiver gemacht" eher zuzustimmen.
Entscheidend sei, betont das Unternehmen weiter, dass diese Art von Arbeitnehmern "nicht einfach gefunden", sondern "von ihren Arbeitgebern gefördert wird, um zu leistungsstarken Talenten zu werden".
"Sie werden nicht abwarten, wenn sie nicht wissen, wie oder wo sie hingehören, während KI die Arbeitswelt weiterhin rasant verändert", heißt es weiter.
Vor diesem Hintergrund wird es für Arbeitnehmer immer wichtiger, zukunftsfähig zu bleiben und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Der Anteil derjenigen, die angeben, in den nächsten zwölf Monaten bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben, wenn sie beruflich vorankommen, liegt inzwischen bei 33 % – ein Anstieg um elf Prozentpunkte gegenüber 2024.
Wie optimistisch blicken Arbeitnehmer auf die Auswirkungen von KI?
Die meisten Befragten zeigen sich zuversichtlich: 76 % glauben, dass KI mehr Arbeitsplätze schaffen wird, während nur 23 % mit KI-bedingten Entlassungen rechnen.
Besonders optimistisch ist Deutschland – nicht nur in Europa, sondern weltweit: 93 % der Befragten gehen davon aus, dass KI mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten kann.
Weltweit sagen 77 % der Arbeitnehmer, dass KI ihnen heute ermöglicht, Aufgaben zu erledigen, die zuvor nicht machbar waren. Dadurch bleibt mehr Zeit für Tätigkeiten wie strategisches Denken, Qualitätskontrolle, Weiterbildung und kreative Arbeit.
Drei Viertel der Beschäftigten geben an, dass KI ihre Arbeit bereits verändert hat oder in Zukunft verändern wird – etwa durch neue Aufgaben oder veränderte Kompetenzanforderungen.
Adecco empfiehlt Arbeitgebern daher, ihre Mitarbeitenden gezielt bei der Entwicklung neuer, wertschöpfender Fähigkeiten zu unterstützen – durch Fortbildung und Karriereentwicklung.
"Nutzen Sie KI als Werkzeug, das menschliche Leistung ergänzt, verbessert und erweitert – und damit die Mitarbeitenden stärkt", so das Unternehmen.