...

Logo Igesa La Saline les Bains & Porte du Volcan
Logo Nextory

The Big Question: Wie wird KI die Reisebranche verändern?

• 3 mrt. 2025 05:28
6 min de lecture

Wussten Sie, dass der Tourismus laut dem Europäischen Parlament 10 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der EU ausmacht? Außerdem schätzt Statista, dass 2025 der Umsatz des Reise- und Tourismusmarktes der EU-27 einen Wert von 220,1 Milliarden US-Dollar (210,3 Milliarden Euro) erreichen wird.

Die Erholung des Reiseverkehrs nach der Pandemie war in den vergangenen Jahren einer der größten Wachstumstreiber der Branche.

Glenn Fogel, CEO von Booking.com sagt: "Wir haben einfach eine unglaubliche Reiselust erlebt. Man kann wirklich sehen, wie sehr die Menschen reisen wollen, denn sobald sich ein Land geöffnet hat, sind die Menschen sofort auf Reisen gegangen. Wir haben also in den ersten Jahren nach Covid einen großen, großen Schub bekommen. Der Wunsch zu reisen wird nie schwinden."

"Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob es so weitergehen wird oder nicht. Und manchmal denken sich die Leute: 'Die Preise sind so hoch, wird man überhaupt reisen können oder wird es eine Rezession geben und man wird kein Geld zum Reisen haben?'"

In dieser Folge von The Big Question hat sich Glenn mit Angela Barnes zusammengesetzt, um über die Themen zu sprechen, die den Reisesektor prägen: nachhaltiger Tourismus, Übertourismus und die wildesten Zukunftstrends. 

Die Balance zwischen Nachhaltigkeit und Rentabilität

Mit dem zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit im Reisesektor sehen sich Reiseunternehmen und ihre Partner mit größeren Hürden konfrontiert, wenn es darum geht, die Gewinnspannen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsoptionen für die Verbraucher zu verbessern. 

Fogel unterstreicht: "Nachhaltigkeit ist entscheidend für die Zukunft unserer Branche. Unsere Mission ist es, allen Menschen zu erleichtern, die Welt zu erleben. Wenn die Welt nicht erlebenswert ist, ist das nicht gut für das Reisen."

Die sich schnell ändernden und oft überschneidenden Vorschriften stellen auch ein Hindernis für die Rentabilität im Reisesektor dar, da die Unternehmen gezwungen sind, viel Zeit und Ressourcen in die Einhaltung der Vorschriften zu investieren. 

EU-Vorschriften wie das Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) haben zu höheren Kosten und umständlicheren Prozessen für europäische Unternehmen wie Booking.com beigetragen. Andere globale Wettbewerber wie Google sind hingegen weitaus größer und können überschneidende Richtlinien sowie schnelle regulatorische Änderungen effizienter handhaben. 

Zudem müssen andere Nicht-EU-Reiseunternehmen, die oft genauso groß wie Booking.com sind, sich nicht an die EU-Vorschriften halten. Das beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit von Booking.com erheblich und scheint gleichzeitig andere erfolgreiche europäische Reiseunternehmen und den heimischen Reisesektor insgesamt zu "bestrafen". 

Bezüglich dieser Wettbewerber sagt Fogel: "Sie haben keine Entwickler, die sich mit Vorschriften herumschlagen. Ihre Entwickler arbeiten an besseren Diensten für ihre Kunden. Ich frage mich also: Warum hat man sich das ausgedacht? Damit macht man es den europäischen Unternehmen schwerer, mit der globalen Reiseindustrie zu konkurrieren."

©
© Euronews

Wie wird KI das Reisen verändern?

Tools mit künstlicher Intelligenz, wie der KI-Reiseplaner von Booking.com, helfen Reisenden mit individuelleren Reiseplänen und bieten gleichzeitig einen besseren Kundensupport.

Fogel merkt jedoch an: "Was in Zukunft noch wichtiger sein wird, ist die sogenannte agentische KI, bei der der Computer die Arbeit für Sie erledigt. 

Sie müssen also nicht mehr alle Informationen in den Browser oder die App eintippen und durchgehen, sondern die App erledigt das für Sie."

Die agentische KI wird es dem gesamten Netzwerk der Reisebranche – von Verbrauchern über Anbieter bis hin zu Partnern – ermöglichen, sich mithilfe eigener KI-Agenten besser zu koordinieren und Reiselösungen zu planen. 

Leider wird das wahrscheinlich zum Verlust von Arbeitsplätzen führen, insbesondere im Bereich des Kundendienstes. 

"Die Zukunft ist nicht Überschall, sondern Hyperschall"

Was die Zukunft des Reisens angeht, so sagte Fogel: "Aber was in Zukunft wirklich interessant ist, ist nicht Überschall, sondern Hyperschall. Und da fliegt man dann tatsächlich am Rande des Weltalls und wird eine Reise von, sagen wir, London nach Australien, in einem Bruchteil der Zeit machen können, die man heute braucht. Wird das passieren oder nicht? Wer weiß? Ein Teil des Problems ist die Nachhaltigkeit."

Er stellte klar, dass Hyperschall-Reisen in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich nicht realisiert werden und dass Booking.com derzeit keine Investitionen in diese Technologie tätigt. Sollten jedoch irgendwann einmal Tickets für Hyperschall-Flüge zum Verkauf angeboten werden, würde das Unternehmen sie wahrscheinlich in seinen Bestand aufnehmen. 

Fogel betonte auch, dass Booking.com keine Privatjets für Ultraluxusreisen anbieten wird: "Das tun wir nicht und wir haben es auch nicht vor. Das ist ein sehr, sehr kleines Segment, und es ist nicht sehr nachhaltig."

In The Big Question, einer Serie von Euronews Business, diskutieren wir mit Branchenführern und Experten über wichtige aktuelle Themen.

Sehen Sie sich das Video oben an, um das vollständige Gespräch mit dem CEO von Booking.com, Glenn Fogel, zu sehen.