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Tschechien: Größter Ausbruch von Hepatitis A seit 36 Jahren

• Nov 16, 2025, 1:45 PM
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Die tschechischen Gesundheitsbehörden berichten derzeit vom größten Hepatitis-A-Ausbruch seit 1989.

Bis Ende Oktober wurden offiziellen Angaben zufolge mehr als 2.300 Infektionen bestätigt. Besonders stark betroffen ist die Hauptstadt Prag mit über 1.000 Fällen.

Landesweit sind bisher 28 Menschen im Zusammenhang mit der Erkrankung verstorben.

Prag und Karlsbad stark betroffen

Neben Prag zählt auch die Region Karlovy Vary (Karlsbad) zu den besonders stark betroffenen Gebieten. Die örtliche Hygienebehörde berichtet dort weiterhin von hohen Neuinfektionszahlen. Auch der beliebte Wintersportort Boží Dar nahe der deutschen Grenze hat reagiert und Vorsichtsmaßnahmen ergriffen: In öffentlichen Einrichtungen wurden zusätzliche Desinfektionsspender aufgestellt und die Reinigungsintervalle deutlich erhöht. Der Ort liegt an der Grenze zu Deutschland bei Oberwiesenthal.

Nach Angaben des Landkreises Karlsbad ist vor allem die Region Sokolov (Falkenau an der Eger) stark betroffen. Das Gebiet liegt an der Autobahn D6, nahe der Grenze zum Vogtland und zu Oberfranken, führt in die bekannte Kurstadt und weiter nach Prag.

Aus infektionsepidemiologischer Sicht bestehe aber derzeit keine Gefahr für die sächsische Bevölkerung, sagte ein Sprecher des sächsischen Gesundheitsministeriums zur Freien Presse.

Das sächsische Gesundheitsministerium rät Reisenden in die betroffenen Regionen zu besonderer Sorgfalt bei der Handhygiene. Nach Möglichkeit sollten Türklinken, Einkaufswagen und öffentliche Toiletten nicht direkt berührt werden.

Gut zu wissen:

Hepatitis A ist eine hoch ansteckende Leberentzündung, die durch ein Virus ausgelöst wird. Die Infektion erfolgt meist über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser oder durch engen Kontakt mit einer bereits infizierten Person bzw. kontaminierten Gegenständen wie Toiletten oder Türgriffen. Häufiges Händewaschen und das Desinfizieren von Oberflächen schützen vor einer Ansteckung.

Lebensmittel, bei denen ein Verdacht auf Hepatitis-A-Viren besteht, sollten gründlich gewaschen und mehrere Minuten lang auf mindestens 70 Grad erhitzt werden. Ein Einfrieren zerstört die Viren nicht.

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt grundsätzlich eine Impfung gegen Hepatitis A, insbesondere bei Reisen in Gebiete mit erhöhtem Infektionsrisiko. Der Impfstoff gilt als gut verträglich und bietet meist einen langanhaltenden Schutz. Zudem steht eine kombinierte Hepatitis-A- und -B-Impfung zur Verfügung. Für Deutschland selbst besteht aktuell kein erhöhtes Risiko für Hepatitis A.