...

Logo Mercure blois centre
in partnership with
Logo Nextory

Mutmaßlicher Anschlag auf Staatsanwalt in Belgien verhindert - 8 Festnahmen

• Nov 18, 2025, 5:39 PM
4 min de lecture
1

In Belgien wurden am Dienstag in der Morgendämmerung acht Personen im Zusammenhang mit mutmaßlichen Anschlagsplänen auf den Brüsseler Generalstaatsanwalt festgenommen, wie die Behörden mitteilten.

Die Verhaftungen erfolgten nach Durchsuchungen von 18 Wohnungen in Brüssel und der nahe gelegenen Stadt Leuven, teilte die belgische Staatsanwaltschaft mit.

Mutmaßlicher Anschlag auf belgischen Generalstaatsanwalt verhindert

Die Razzien waren nach Angaben der Behörde der Höhepunkt einer viermonatigen Untersuchung. Den Ermittlern lagen Hinweise auf ein Komplott zur Ermordung des Brüsseler Generalstaatsanwalts Julien Moinil vor.

"Die Hauptverdächtigen scheinen im Zusammenhang mit dem organisierten Drogenhandel vorbestraft zu sein und könnten in der albanischen Mafia aktiv sein", hieß es in einer Erklärung.

Die Verdächtigen werden derzeit befragt. Ein Untersuchungsrichter wird anchließend entscheiden, ob sie in Haft bleiben werden.

Ein forensisches Team und Polizeibeamte untersuchen den Tatort einer Schießerei in Brüssel, 14. Februar 2024
Ein forensisches Team und Polizeibeamte untersuchen den Tatort einer Schießerei in Brüssel, 14. Februar 2024 AP Photo

"Zum jetzigen Zeitpunkt ist es weder möglich, das Attentat auf den Staatsanwalt zu bestätigen noch auszuschließen", sagte Bundesstaatsanwältin Ann Fransen.

Forderung: Besserer Schutz für Polizei und Richter

Fransen sagte auch, dass ein besserer Schutz für Polizeibeamte und Richter notwendig sei, die "jeden Tag unermüdlich gegen das organisierte Verbrechen kämpfen und sich dabei im Visier dieser Organisationen befinden".

Moinil, der sein Amt im Januar antrat, wurde im Juli unter Polizeischutz gestellt, nachdem er ernst zu nehmende Drohungen von in Brüssel operierenden Drogenhändlern erhalten hatte.

Die belgische Hauptstadt wurde in den letzten Jahren von Schießereien und Gewalttaten im Zusammenhang mit Drogenbanden heimgesucht. Man geht davon aus, dass Dutzende kriminelle Netzwerke in der Stadt aktiv sind.

Bis Ende Oktober wurden im Jahr 2025 außerdem 78 Schießereien registriert. Im vergangenen Jahr gab es 92 Schießereien, bei denen neun Menschen getötet und 48 verletzt wurden, wie aus den Polizeidaten hervorgeht.

Während einer Pressekonferenz im Sommer sagte Moinil, dass jeder in Brüssel gefährdet sei. "Jeder, jeder Brüsseler und jeder Bürger, kann von einer verirrten Kugel getroffen werden", warnte er und forderte ein koordiniertes Vorgehen gegen Banden.

Moinil sagte, es seien mehr Mittel erforderlich, um den Drogenhandel und die damit verbundene Gewalt besser zu bekämpfen, und warf den Politikern vor, das Problem nicht anzugehen.

Während die Staatsanwaltschaft mit zusätzlichen Richtern aufgestockt wurde, kämpft die föderale Kriminalpolizei in Brüssel weiterhin mit einem erheblichen Personalmangel, gab er weiter an.

Im September kündigte Verteidigungsminister Theo Francken Pläne an, Soldaten auf den Straßen der belgischen Hauptstadt einzusetzen, um die nicht-terroristische Kriminalität zu bekämpfen, insbesondere bei Drogenbekämpfungsmaßnahmen.