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KI-Simulation in Japan: "Worst-Case-Szenario" für Vulkanausbruch am Mount Fuji

• Sep 2, 2025, 10:34 AM
5 min de lecture
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Tokio könnte in nur zwei Stunden unter Vulkanasche begraben sein - falls der Berg Fuji zum ersten Mal seit 300 Jahren ausbricht.

Die Stadtverwaltung von Tokio hat jetzt ein von einer künstlichen Intelligenz generiertes Video veröffentlicht, in dem ein möglicher Ausbruch des Fuji, des bekanntesten aktiven Vulkans Japans, simuliert wird, um die Einwohner auf eine mögliche Katastrophe vorzubereiten.

Das Video zeigt, wie Tokio von Vulkanasche bedeckt wird und lebenswichtige Infrastrukturen wie Verkehrsverbindungen lahmgelegt werden.

Auf Plakatwänden in der Hauptstadt sind Bilder von Rauchwolken zu sehen, die um den Berg Fuji aufsteigen, während der Text sagt: "Der Moment könnte ohne Vorwarnung kommen".

Der Berg Fuji befindet sich in Honshu, 100 km südwestlich von Tokio, aber die Vulkanasche könnte die Hauptstadt in nur ein bis zwei Stunden erreichen, je nach Windrichtung, Ausmaß des Ausbruchs und Wetterbedingungen, so die Stadtverwaltung.

Die Asche könnte auch die Wasserversorgung stören und zu Verstopfungen und Rückstau im Abwassersystem führen, heißt es in dem Video.

"Da wir nicht wissen, wann der Mt. Fuji ausbricht und uns mit Vulkanasche bedeckt, müssen wir uns selbst und unsere Lieben schützen und uns mit Fakten wappnen - und uns im Alltag auf eine Katastrophe vorbereiten", heißt es in dem Video, das die gut gefüllte Speisekammer einer Familie mit Konserven und einem Erste-Hilfe-Kasten zeigt.

"Worst-Case-Szenario"

Aufgrund seiner geografischen Lage und seines Klimas ist Japan sehr anfällig für Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifune, Überschwemmungen, Tsunamis, Schlammlawinen und Vulkanausbrüche.

Das ostasiatische Land ist bekannt für seine sorgfältige Katastrophenplanung und Kampagnen zur Förderung der Katastrophenvorsorge durch Übungen und Bildungsaktivitäten.

Nach Ansicht von Experten stellt das Video zwar ein "Worst-Case-Szenario" dar, doch ist die Schilderung der von Asche verstopften Straßen Tokios, des zum Erliegen gekommenen Verkehrs, der vergifteten Wasserwege und der lahmgelegten Infrastruktur durchaus plausibel.

"Auch wenn es alarmistisch erscheinen mag, so wird doch versucht, das Worst-Case-Szenario nachzustellen, sich auf das Schlimmste vorzubereiten und das Beste zu hoffen", so James Hickey, außerordentlicher Professor für Geophysik und Vulkanologie an der Universität von Exeter.

Verschlimmernde Auswirkungen von Vulkanasche

Vulkangas und Asche können vielfältige Auswirkungen haben, darunter schwere Gesundheitsgefahren und Schäden an Gebäuden.

"Asche besteht im Wesentlichen aus zermahlenen Stücken vulkanischen Gesteins, die bei der Explosion auseinandergesprengt wurden. Sie ist sehr scharf und zerklüftet. Sie ist im wesentlichen Glas. Sie kann also sehr störend für Ohren, Nase und Rachen sein, insbesondere für Personen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen", so Hickey.

Im Falle von Regen könnten große Ansammlungen von Vulkanasche die strukturelle Integrität von Gebäuden beeinträchtigen.

"Sie kann eine sehr dicke, schlammige und potenziell schwere Ablagerung auf den Dächern bilden, und wenn die Dächer nicht stabil genug sind, können sie einstürzen", so Hickey weiter.

Der Luftraum könnte gesperrt werden und auch der Bahnverkehr zum Erliegen kommen.

Auch wenn das Risiko eines Ausbruchs des Fuji gering ist, glaubt Hickey, dass die Einwohner Tokios durch KI die Bedeutung eines großen Ausbruchs besser einschätzen können.

"Wir können nicht wirklich viel tun, um den Ausbruch des Vulkans zu verhindern. Die einzige Möglichkeit, das Risiko eines Ausbruchs zu verringern, besteht also darin, die Widerstandsfähigkeit der Menschen in der Umgebung des Vulkans zu verbessern oder die Dinge zu reduzieren, die dem Vulkan ausgesetzt sind", so Hickey.

Der letzte große Ausbruch des Vulkans fand 1707 statt.

"Wir haben keine lebendige Erinnerung an diesen Ausbruch. Wir haben zum Beispiel nur Gemälde. Wir können also keine Besonderheiten des Fuji verwenden, um die Menschen über den Fuji aufzuklären. Man könnte ihnen Bilder vom Pinatubo oder vom Mount St. Helens zeigen, aber es ist schwer, dieses Wissen von einem Vulkan auf einen anderen zu übertragen.

Das Video wurde am 26. August, dem japanischen Tag der Vorbereitung auf Vulkankatastrophen, veröffentlicht. Die Regierung in Tokio teilte in einer Erklärung mit, dass es derzeit keine Anzeichen für einen Ausbruch des Fuji gibt.

Weitere Informationen zu dieser Geschichte finden Sie im obigen Media Player.