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Wird 2026 das Jahr der faltbaren Telefone?

• Sep 4, 2025, 4:15 AM
6 min de lecture
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Faltbare Handys sind keine ganz neue Idee. Marken wie Google, Samsung und Honor verkaufen schon seit einigen Jahren Modelle.

2024 machten sie rund 11 Prozent des High-End-Android-Marktes aus. Ab 2026 könnte sich aber viel ändern – denn dann steigt auch Apple mit einem eigenen Falthandy ein.

Das dürfte ein Wendepunkt für die gesamte Branche werden. Im Moment sind Falthandys vor allem Luxusprodukte. "Premium" beginnt zwar offiziell bei Geräten ab 800 Euro, doch die meisten Top-Modelle kosten mindestens 1.300 Euro.

In Europa lag ihr Marktanteil 2024 bei etwa 2 Prozent aller Smartphone-Verkäufe. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Plus von 37 Prozent, so die Marktforscher von Counterpoint.

Besonders beliebt ist das sogenannte "Buchformat", also Geräte wie das Samsung Galaxy Fold oder das Honor Magic V5. Diese Modelle legten 2024 um 60 Prozent zu, erreichen aber immer noch nur 1 Prozent des gesamten Smartphone-Marktes in Europa.

2026 wird das Jahr der faltbaren Telefone sein

Apple wird voraussichtlich 2026 seinen lange vorbereiteten Einstieg in den Markt für faltbare Smartphones wagen – auch wenn bislang weder genaue Details zum Gerät noch zum Starttermin bekannt sind.

"Wir glauben, dass das den Markt für Falthandys entscheidend beleben wird", sagt Adam Cao, Präsident für Westeuropa bei Honor, gegenüber Euronews.

"Im nächsten Jahr wird das der begehrteste Formfaktor sein", ergänzte Daniel Hernandez Ortega, Global Vice President für Devices und Consumer IoT bei Telefónica.

Honor Magic V5
Honor Magic V5 Euronews

Während viele Hersteller zögern, gegen einen Tech-Giganten wie Apple anzutreten, zeigt sich Honor unbeeindruckt.

"Wir haben keine Angst vor dem Wettbewerb mit den großen Marken, ganz ehrlich. Uns geht es darum, mehr Akteure in diesem Markt zu haben – damit Verbraucher faltbare Geräte insgesamt stärker annehmen", erklärt Cao.

"Wenn die großen Marken den Markt ankurbeln und faltbare Smartphones einen Boom erleben, ist das für uns ideal. Wir werden von diesem Wettbewerb profitieren. Und wenn die Kunden verschiedene Marken miteinander vergleichen, glaube ich nicht, dass wir dabei den Kürzeren ziehen."

Prognostiziertes Wachstum in einem stagnierenden Markt

"Der europäische Markt wird in den kommenden Jahren weitgehend stagnieren. Einige Länder werden zwar ein leichtes Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich verzeichnen, insgesamt aber ist der Markt gesättigt", sagt Hernandez Ortega gegenüber Euronews.

"In Westeuropa gibt es kein einziges Land, das in den nächsten fünf Jahren mit zweistelligem Wachstum rechnet."

Nach Angaben der GSMA wird es 2024 in Europa rund 795 Millionen SIM-Karten geben – eine Durchdringungsrate von 134 Prozent. Auch wenn ein Teil davon auf Tablets entfällt, zeigt die Zahl, wie stark der Markt bereits mit Mobiltelefonen gesättigt ist.

Hinzu kommt ein gesellschaftlicher Wandel: mehr Umweltbewusstsein und ein bewussterer Konsum.

"Die Kunden kaufen ihre Geräte überlegter, die Austauschzyklen verlängern sich – je nach Land auf drei bis vier Jahre", erklärt Hernandez Ortega.

Trotz eines gesättigten Marktes und zunehmend umweltbewusster Verbraucher sieht die Branche weiterhin Wachstumspotenzial.

Premium-Smartphones machen inzwischen rund ein Drittel des Gesamtmarktes aus – Tendenz steigend. Faltbare Modelle sollen dabei eine Schlüsselrolle spielen: Bis 2028 könnten sie laut Prognosen bereits 10 Prozent des Premiumsegments erreichen. Besonders Märkte wie Großbritannien und Deutschland gelten als vielversprechend für eine stärkere Verbreitung.

Nach Daten von Counterpoint könnten in Europa bis 2028 jährlich knapp 4 Millionen faltbare Smartphones verkauft werden.

Mit dem Wachstum im Premium-Segment gewinnen auch der Gebrauchtmarkt und Inzahlungnahme-Modelle an Bedeutung, um die hohen Preise abzufedern.

„Wenn ein Produkt mehr als tausend Euro kostet, man aber sein altes Gerät mit einem Preisnachlass von 30 bis 40 Prozent eintauschen kann – warum sollte man das nicht nutzen?“, erklärte Hernandez Ortega.

Allerdings warnte er vor zu weitreichenden Vorhersagen: "Das ist ein bisschen wie ein Blick in die Kristallkugel. Wenn etwa Trump neue Zölle verhängt, könnten Verbraucher in Europa das Vertrauen verlieren und ihre Ausgaben zurückschrauben. Das hätte Folgen für die Erneuerungszyklen – oder auch für ausstehende Forderungen, was wiederum eine Negativspirale bei der Finanzierung auslösen könnte."