Übung für den Ernstfall: Bundeswehr nimmt an NATO-Großmanöver teil

Die Bundeswehr übt Krieg: Seit Anfang der Woche nehmen rund 8.000 Soldaten und Soldatinnen der Truppe an der Übungsserie "Quadriga 2025" teil.
Unter dem Motto "Krise und Krieg" wird etwa ein Monat lang der Schutz des Ostseeraums und des Baltikums mit 13 NATO-Partnernationen geübt.
Bei dem "Grand Eagle"-Manöver wird die gezielte Verlegung von Truppen und Ausrüstung nach Litauen geprobt. Parallel zur "Quadriga" führen auch Russland und Belarus die "Sapad"-Übung durch, die dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, zufolge etwa 13.000 Soldaten in Belarus und zusätzliche 30.000 in Russland umfasst.
Zwar gebe es Breuer zufolge keine Anzeichen dafür, dass die "Sapad"-Übung als Tarnung für Angriffsvorbereitungen genutzt wird. "Dennoch bleiben wir aufmerksam", betonte der Generalinspekteur.
Ein Vertreter des Quadriga Media Information Centers versichert auf Nachfrage bei Euronews, dass das Manöver "die Entschlossenheit sowie die Fähigkeit und den Willen Deutschlands und seiner Verbündeten demonstriert, ihr Hoheitsgebiet und das NATO-Bündnisgebiet gegen jegliche äußere Bedrohung zu schützen."
Belarus und Russland simulieren Angriff und Verteidigung
Vom 12. bis 16. September planen Belarus und Russland eine gemeinsame Übung unter dem Namen "Sapad".
Vor kurzem hat Walery Rewenko, Leiter der Abteilung für internationale militärische Zusammenarbeit des belarussischen Verteidigungsministeriums, erste Details zu der Übung verkündet.
Das Manöver umfasst die Abwehr von Angriffen feindlicher Luftangriffsfahrzeuge sowie die Durchführung von Verteidigungskämpfen. Darüber hinaus gehört die Zerschlagung eines Feindes, der die Verteidigungslinien in Keilformation durchbrochen hat, zu den zentralen Maßnahmen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Luftunterstützung für die Operationen von Bodentruppen. Zusätzlich beinhaltet die "Sapad"-Übung die Bekämpfung illegaler bewaffneter Formationen sowie feindlicher Sabotage- und Aufklärungsgruppen.
Im Juni verkündete Belarus, das Manöver "zurückfahren" zu wollen und es weg von seiner Grenze zur NATO mehr ins Landesinnere zu verlegen.
"Wir haben beschlossen, den Umfang der Übung 'Sapad-2025' zu reduzieren und ihre Hauptmanöver tiefer in das Gebiet der Republik Belarus zu verlegen, weg von den westlichen Grenzen", sagte der belarussische Verteidigungsminister Viktor Khrenin in einer Erklärung auf dem Telegram-Kanal des Ministeriums.
Einen Monat später signalisierte Belarus jedoch, diese Maßnahme wieder rückgängig machen zu wollen.
Dem Kyiv Independent zufolge verwies Belarus dabei auf die seiner Meinung nach "eskalierenden militärischen Aktivitäten Polens und Litauens" in der Nähe der Belarussischen Grenzen.
Störungen im zivilen Personenverkehr
Im Rahmen der NATO-Übung "Quadriga 2025" verlegt das Heer mit der Übung "Grand Eagle" Truppen der Panzerbrigade 37 an die Ostflanke nach Litauen. In diesem Zusammenhang wird der zivile Verkehr in mehreren Bundesländern beeinträchtigt sein: insbesondere zwischen dem 27. August und dem 5. September 2025 kann es in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen zu temporären Verkehrseinschränkungen kommen.
Betroffen sind unter anderem die Regionen Kiel, Beelitz, Rostock und die Oberlausitz. Zudem werden Sportbootfahrende in der Ostsee dringend gebeten, "ausreichend Abstand zu den militärischen Einheiten zu halten".
Yesterday