Großbritannien führt Altersprüfung für Pornos ein: Wie funktionieren die Kontrollen?

Ab Freitag müssen Erwachsene im Vereinigten Königreich, die auf pornografische Inhalte zugreifen wollen, ihr Alter nachweisen. Das ist somit eine der strengsten Regelungen weltweit.
Statt wie bisher einfach ein Kästchen anzuklicken, in dem sie ihr Alter selbst bestätigen, müssen die Nutzer künftig Ausweisdokumente, Gesichtsscans zur Altersverifikation oder Bankunterlagen wie Kreditkartenprüfungen vorlegen.
Wie genau die Umsetzung der neuen Vorschriften funktioniert, ist bisher noch unklar. Anbieter wie Pornhub und YouPorn haben jedoch bereits angekündigt, die Regeln einzuhalten.
Die Bestimmungen sind Teil des britischen Online-Sicherheitsgesetzes, das 2023 verabschiedet wurde. Dieses Gesetz betrifft nicht nur Porno-Websites, sondern auch soziale Medien und soll Online-Belästigungen eindämmen.
Die britische Regulierungsbehörde Ofcom erklärte, die neuen Regeln seien notwendig, um "ein sichereres Online-Leben für die Menschen im Vereinigten Königreich, insbesondere für Kinder", zu schaffen.
Websites wie Reddit, Social-Media-Plattformen und Dating-Apps wie Grindr haben bereits angekündigt, Alterskontrollen einzuführen.
Ofcom überlässt den Plattformen die Wahl der eingesetzten Methoden zur Altersüberprüfung und schlägt etwa die Prüfung von Bankdaten oder die Nutzung von Online-Identitätsdiensten vor.
Kontrollen wie einfache Altersverifizierungskästchen werden künftig jedoch nicht mehr akzeptiert.
Websites, die keine Altersprüfung implementieren, drohen Geldstrafen von bis zu 18 Millionen Pfund (rund 20 Millionen Euro) oder zehn Prozent ihres weltweiten Umsatzes.
Sind die Nutzerdaten sicher?
Viele Online-Plattformen, wie beispielsweise Meta, die von ihren Nutzern verlangen, einen amtlichen Ausweis hochzuladen oder ein Video-Selfie zu machen, versichern, dass die Daten der Nutzer sicher sind.
Viele Websites haben Datenschutzbestimmungen, die besagen, dass persönliche Daten vom Unternehmen nicht gespeichert werden.
Die Nutzer müssen jedoch entscheiden, ob sie den Plattformen vertrauen und das Kleingedruckte lesen wollen.
Gibt es Schlupflöcher?
Da für Nutzer außerhalb des Vereinigten Königreichs nicht dieselben Alterskontrollen gelten, könnten einige Nutzer versucht sein, ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) zu verwenden. So könnten sie vorgeben, dass sie von einem anderen Land aus auf die Websites zugreifen.
Es ist noch nicht klar, wie die Websites verhindern wollen, dass dieses mögliche Schlupfloch ausgenutzt wird.
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