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Süßes Gift fürs Gehirn? Künstliche Zuckeralternativen beschleunigen laut Studie die Gehirnalterung

• Sep 6, 2025, 5:16 AM
5 min de lecture
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Menschen, die die höchsten Mengen an künstlichen Süßstoffen konsumierten, zeigten laut Forschenden in der Regel einen schnelleren Rückgang ihrer kognitiven Fähigkeiten - wie Denken und Gedächtnis - als diejenigen, die nur geringe Mengen konsumierten. Das legt eine neue Studie nahe die in der medizinischen Fachzeitschrift der American Academy of Neurology veröffentlicht wurde.

Der Rückgang der kognitiven Fähigkeiten war um 62 Prozent schneller, was etwa 1,6 Jahren zusätzlicher "Gehirnalterung" entspricht, so das Ergebnis der Untersuchungen.

"Unsere Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass bestimmte Süßstoffe im Laufe der Zeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Gehirns haben können", erklärt Studienautorin Claudia Kimie Suemoto, außerordentliche Professorin für Geriatrie an der Universität von São Paulo (Brasilien).

Für die Studie wurden fast 13.000 Erwachsene in Brasilien mit einem Durchschnittsalter von 52 Jahren untersucht. Die Forschenden begleiteten die Teilnehmer über einen Zeitraum von durchschnittlich acht Jahren und führten zu Beginn, in der Mitte und am Ende der Studie Tests zu Gedächtnis-, Sprach- und Denkfähigkeiten durch.

Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt, je nachdem, wie viel künstliche Süßstoffe sie konsumierten. Die Gruppe mit der geringsten Aufnahme nahm im Durchschnitt 20 mg pro Tag zu sich, während die Gruppe mit der höchsten Aufnahme durchschnittlich 191 mg pro Tag konsumierte – ungefähr die Menge Aspartam, die in einer Dose Diätlimonade enthalten ist.

Zahlreiche Süßungsmittel untersucht

Untersucht wurden eine ausgewählte Gruppe künstlicher Süßstoffe, darunter Aspartam, Saccharin, Acesulfam-K, Erythrit, Xylit, Sorbit und Tagatose.

Alle untersuchten Süßstoffe wurden mit einem schnelleren kognitiven Abbau in Verbindung gebracht, mit Ausnahme von Tagatose, für die kein solcher Zusammenhang festgestellt wurde.

Der Zusammenhang zwischen kognitivem Abbau und dem Konsum künstlicher Süßstoffe war bei Teilnehmern mit Diabetes stärker ausgeprägt als bei Teilnehmern ohne Diabetes.

"Wir haben zwar bei Menschen mittleren Alters mit und ohne Diabetes einen Zusammenhang mit dem kognitiven Verfall festgestellt, aber bei Menschen mit Diabetes ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie künstliche Süßstoffe als Zuckerersatz verwenden", erklärte Suemoto.

Bei Teilnehmenden über 60 Jahren konnte hingegen kein Zusammenhang zwischen dem Süßstoffkonsum und einer Verschlechterung der Gehirngesundheit nachgewiesen werden.

Die Ergebnisse überraschen nicht: Bedenken über die negativen Auswirkungen künstlicher Zucker werden in der wissenschaftlichen und medizinischen Gemeinschaft bereits diskutiert.

Frühere Forschungen hatten bereits auf die potenziellen Nebenwirkungen von zuckerfreien Süßstoffen hingewiesen, darunter ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Zudem stuft die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) Produkte wie Aspartam als "möglicherweise krebserregend für den Menschen" ein.

Die Studie weist jedoch auch einige Einschränkungen auf: Sie basierte auf den von den Teilnehmern selbst gemachten Angaben zur Ernährung und untersuchte ausschließlich einige ausgewählte nicht zuckerhaltige Süßstoffe. Außerdem konnte ein Zusammenhang zwischen kognitiven Beeinträchtigungen und der Verwendung von Zuckeralternativen festgestellt werden, jedoch keine direkte Ursache-Wirkung-Beziehung.

In der Europäischen Union müssen Zuckeralternativen einer Sicherheitsbewertung unterzogen werden, bevor sie auf dem gemeinsamen Markt verkauft werden dürfen, und ihre Verwendung muss auf dem Etikett eines Lebensmittels oder Getränks angegeben sein.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) führt derzeit eine Neubewertung der Sicherheit aller Süßstoffe durch, die vor Januar 2009 zur Verwendung in Lebensmitteln zugelassen wurden.