Retterin in Not? Das ist das Erfolgskonzept der neuen Bahn-Chefin Evelyn Palla

Es ist eine Frau, die das angeschlagene Unternehmen übernehmen soll. Das Timing könnte nicht schwieriger sein - eine echte Herausforderung für Evelyn Palla. Sie wird Nachfolgerin des gescheiterten Bahnchefs Richard Lutz, wie aus Regierungskreisen verlautete. Das geht aus Bild-Informationen hervor. Das Verkehrsministerium wollte die Information noch nicht bestätigen.
Die Südtirolerin wäre die erste Frau in der Geschichte der Deutschen Bahn. Ein schweres Los, aber viele trauen ihr die Aufgabe zu. Doch was macht sie so besonders?
Palla gehört schon seit drei Jahren zum Vorstand. Als Chefin von DB Regio hat sie ihr Können unter Beweis gestellt: Es ist ihr gelungen, die Effizienz im Personenverkehr zu steigern und die Konzerntochter mit deutlich besseren Pünktlichkeitswerten zu führen als im Fernverkehr. Immerhin: Die DB Regio fährt zu 90 Prozent pünktlich.
Palla kommt aus den Finanzen. Die Südtirolerin hat BWL studiert und überzeugt mit fundierter Arbeitserfahrung. Palla war vorher bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die für ihren guten Ruf bekannt sind. Sie kam 2019 als Finanzvorständin zur Deutschen Bahn.
Die 52-Jährige ist fest im Unternehmen verankert. Sie zeigt wahres Interesse an den Prozessen des Unternehmens und an den Menschen, die tagtäglich für die DB arbeiten. Die Bahnvorständin hat eine Ausbildung zur Lokführerin gemacht, um die Arbeit ihrer Kollegen besser zu verstehen. Damit konnte sie die Herausforderungen dieser Tätigkeit besser verstehen, wie sie selbst sagte.
Diese Erfahrungen wird Palla bitter nötig haben: Sie muss für die Sanierung der DB sorgen und dafür, dass die Züge auch im Fernverkehr endlich pünktlich fahren. Trotz der Finanzlücke in Milliardenhöhe.
Am Montag will Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) die neue Strategie der DB vorstellen. Der Druck auf Palla ist groß, ebenso wie die Aufmerksamkeit, die sie nun unweigerlich bekommt. Alle Augen sind auf die neue Bahnchefin gerichtet.
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