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"Intervision": Russlands hausgemachter Eurovision Song Contest - Vietnam gewinnt

• Sep 22, 2025, 3:38 PM
8 min de lecture
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Der vietnamesische Sänger Duc Phuc hat am Wochenende den ersten Intervision Song Contest in Moskau gewonnen und 30 Millionen Rubel - etwa 365.000 Euro - mit nach Hause genommen.

Der Musikwettbewerb wurde im Februar per Präsidialdekret ins Leben gerufen, nachdem Russland vor drei Jahren wegen seines Einmarsches in der Ukraine von der Originalversion des Wettbewerbs, dem Eurovision Song Contest, ausgeschlossen wurde.

Vietnams Duc Phuc feiert mit seiner Trophäe nach dem Gewinn des Musikwettbewerbs "Intervision" in der Live Arena vor den Toren Moskaus, Russland
Vietnams Duc Phuc feiert mit seiner Trophäe nach dem Gewinn des Musikwettbewerbs "Intervision" in der Live Arena vor den Toren Moskaus, Russland AP Photo

Mit 23 Teilnehmern, darunter China, Südafrika, Brasilien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien, Kuba, Äthiopien, Venezuela und die USA, geht es bei Putins Antwort auf die Eurovision ebenso sehr um Politik, Macht und Propaganda wie um Performance.

Die russische Band SHAMAN tritt mit dem Lied "Straight to the Heart" beim internationalen Musikwettbewerb "Intervision" auf.
Die russische Gruppe SHAMAN singt den Song "Straight to the Heart" beim internationalen Musikwettbewerb "Intervision". AP Photo

Während Kremlbeamte darauf bestehen, dass Intervision kein Beispiel für russische Soft Power sei, wurden zahlreiche russische Politiker immer wieder mit der Förderung von Intervision in Verbindung gebracht.

Der russische Präsident Wladimir Putin verteidigte den Wettbewerb während seines Staatsbesuchs in China Anfang September und nahm eine spezielle Videobotschaft auf, die vor Beginn der Show gezeigt wurde.

"Was wir tun, steht in diametralem Gegensatz zu den Versuchen, Sport, Kunst und andere menschliche Aktivitäten für politische Zwecke zu nutzen", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow auf einer Pressekonferenz vor dem Wettbewerb vor Journalisten. Lawrow trat auch bei der Show auf und gab zwischen dem ersten und zweiten Akt ein Interview.

SHAMAN
SHAMAN AP Photo

Bei der ersten Ausgabe hielt die ultrapatriotische russische Teilnehmer SHAMAN eine leidenschaftliche Rede. "Russland hat bereits gewonnen, indem es so viele Länder eingeladen hat, sich uns anzuschließen", sagte er.

Es gab jedoch einen kleinen Patzer: Kurz bevor die in Australien geborene US-Teilnehmerin Vassy die Bühne betreten sollte, verkündeten die Moderatoren der Show, dass sie aufgrund von "politischem Druck" seitens der australischen Regierung nicht auftreten könne.

Teilnehmer des internationalen Musikwettbewerbs "Intervision"
Teilnehmer des internationalen Musikwettbewerbs "Intervision" AP Photo

Auch der Orginal-Veranstaltung gelingt es nicht, der Politik auszuweichen, denn die Spannungen nehmen weiter zu. Immer mehr Länder drohen damit, aus dem Eurovision Song Contest im nächsten Jahr auszusteigen, falls Israel weiterhin teilnehmen darf.

Erst kürzlich kündigte Spaniens öffentlich-rechtlicher Sender RTVE offiziell an, dass er nicht teilnehmen werde, wenn Israel mit Unterstützung des Ministerpräsidenten und des Kulturministers teilnimmt.

Spanien schließt sich damit Irland, Slowenien, Island und den Niederlanden an, die ebenfalls damit drohen, die Eurovision 2026 zu boykottieren. Frankreich und Australien bestätigten hingegen ihre Teilnahme für das kommende Jahr.