Schauspieler Sean Penn von Anschlag auf Charlie Kirk "nicht überrascht"

Schauspieler Sean Penn ist für seine starke politische Meinig bekannt. Auf die Frage nach der kulturellen Relevanz seines neuen Films antwortete er, dass er von Charlie Kirks Ermordung "überhaupt nicht überrascht" sei. Der ultrarechte Influencer wurde am 10. September während einer Rede an der Utah Valley University erschossen.
"Wie viele Leute habe ich mir Sorgen gemacht, dass diese Art von Horror in Mode kommt", sagte er in einem jetzt veröffentlichten Interview mit Vanity Fair, das nur 24 Stunden nach dem Tod von Charlie Kirk geführt wurde.
Er zeigte sich erschüttert: "Es ist so beunruhigend, dass ich sagen würde, dass ich immer noch damit beschäftigt bin, es zu verarbeiten. Und was es für Auswirkungen hat."
Film mit politischer Relevanz
Der zweifache Oscar-Preisträger und politische Aktivist spielt die Hauptrolle in dem neuen Paul Thomas Anderson-Film One Battle After Another. Er verkörpert in dem Actionthriller Col. Steven J. Lockjaw, einen korrupten, rassistischen Militärbeamten, der die Tochter (Chase Infiniti) von ehemaligen Revolutionären (Leonardo DiCaprio, Regina Hall) jagt. Ein Drama mit aktuellen politischen Bezügen und politischer Relevanz.
Penn hat sich noch nie gescheut, seine Meinung zu sagen, wenn es um politische Angelegenheiten geht, und er hat Donald Trump regelmäßig kritisiert. Vor einigen Monaten bezeichnete der Schauspieler und Regisseur in einer Folge des Louis Theroux Podcasts Trump als "den harten Kerl, der nie einer war".
In der Podcast-Folge diskutierten Penn und Theroux über die Intelligenz von Trump. Penn sagte: "Was er schätzt, ist so niederträchtig. Ich würde das nicht mit Intelligenz gleichsetzen. Er hat wirklich keine Seele. Und wirklich - das ist die andere Sache - er ist oft aktiv an Grausamkeit beteiligt."
Penn ist ein Unterstützer der Ukraine, hat das Land seit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg 2022 mehrmals besucht, Präsident Wolodymyr Selenskyj getroffen und ihm einen seiner Oscars überreicht.
2023 hatte Superpower, ein Dokumentarfilm, bei dem Penn gemeinsam mit Aaron Kaufman Regie führte, auf der Berlinale Premiere. Der Film porträtiert Selenskyjs untypischen Weg zum Präsidentenamt und seine Rolle als Präsident in Kriegszeiten.
Auf die Frage, ob er sich zu Projekten hingezogen fühle, die sich mit Politik befassen, erklärte Penn: "E.L. Doctorow sagte: Die Verantwortung des Künstlers ist es, die Zeit zu kennen, in der er lebt. Man kann also einen historischen Film machen, aber die guten Filme spiegeln dabei etwas sehr Aktuelles wider."
One Battle After Another hat an Aktualität gewonnen
One Battle After Another sei sogar aktueller geworden: "Ich denke, dass dieser Film nach dem Ende der Produktion exponentiell an Aktualität gewonnen hat und wir ihn uns kopfschüttelnd angesehen haben." Es gehe im Film auch darum, was Satire ist. "Und jetzt, da einiges davon gar nicht so weit hergeholt ist, bekommt er eine vollere Qualität."
Der Tod von Charlie Kirk hat in den USA Trauer, Empörung und wachsende Besorgnis über die Meinungsfreiheit ausgelöst. Trump hat die "radikale Linke" für Kirks Tod verantwortlich gemacht und gedroht, gegen liberale Organisationen oder alle, die seiner Meinung nach den Tod des Aktivisten feiern, vorzugehen.
Bei der öffentlichen Gedenkfeier für Kirk am Montag sagte Kirks Witwe, sie vergebe dem Mörder ihres Mannes. Trump hingegen erklärte in einer politisch aufgeladenen Rede seinen "Hass" auf seine Gegner, was viele seiner Kritiker darin bestärkte, dass der US-Präsident Kirks Tod politisiert.
One Battle After Another läuft seit dem 25. September in europäischen Kinos
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