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Technik aus Deutschland: Louvre-Raub war "Made in Germany"

• Oct 24, 2025, 10:11 AM
8 min de lecture
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Die deutsche Familienfirma Böcker aus Nordrhein-Westfalen ist unfreiwillig zum Komplizen beim prominentesten Raub im Louvregeworden. Denn einer ihrer Hebelifte spielte eine Schlüsselrolle.

Am Sonntag stellten die Täter einen Lkw mit Hebebühne am Louvre ab. Sie kletterten damit auf eine Terrasse und drangen von dort ins Gebäude ein. In nur sieben Minuten erbeuteten sie Kronjuwelen im Wert von 88 Millionen Euro. Verletzt wurde bei dem Coup niemand.

Nur einen Tag nach dem spektakulären Raub reagierte Böcker mit einem Posting voller Humor. Zu sehen ist die inzwischen berüchtigte Möbelleiter, die sich bis zu einem Balkon vor der Apollo-Galerie streckt.

Die Geschäftsführung legte einen Slogan über das Tatortfoto: "Wenn es schnell gehen muss: Der Böcker Agilo transportiert Ihre Schätze bis zu 400 kg mit 42 m/min, flüsterleise."

Geschäftsführer Alexander Böcker sagte der AFP, man habe der Sache "eine Prise Humor" geben wollen. "Die Tat ist natürlich absolut verwerflich, das ist uns völlig klar", sagte Böcker.

"Es war … eine Gelegenheit für uns, das berühmteste und meistbesuchte Museum der Welt zu nutzen, um ein wenig Aufmerksamkeit für unser Unternehmen zu bekommen."

Online fallen die Reaktionen auf die freche Anzeige positiv aus. Kommentare reichen von "Das ist vielleicht die beste Werbung, die ich in diesem Jahr gesehen habe!" bis "genialer Marketing-Schachzug".

"Eure Botschaft krönt das Ganze", witzelte ein Nutzer.

Böcker bestätigte, dass der Lift schon vor Jahren an eine französische Vermietfirma verkauft wurde. Von ihr sollen die Diebe das Gerät "ausgeliehen" haben, nachdem sie vergangene Woche eine fingierte Vorführung arrangiert hatten.

Auf Video festgehalten

Für zusätzlichen Wirbel sorgt neues Videomaterial in sozialen Netzwerken. Es zeigt die gelassene Flucht der Täter.

Der sechsunddreißig Sekunden lange Clip, gefilmt aus einem nahegelegenen Fenster mit Blick auf den Quai François Mitterrand, zeigt zwei schwarz gekleidete Männer. Einer trägt eine Warnweste, der andere einen Motorradhelm. Sie steigen über die Böcker-Leiter von der Apollo-Galerie hinab.

Polizisten arbeiten an einer Korbbühne, die die Diebe am Louvre in Paris benutzt haben. 19. Oktober 2025
Polizisten arbeiten an einer Korbbühne, die die Diebe am Louvre in Paris benutzt haben. 19. Oktober 2025 Thibault Camus/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.

Der Raub ereignete sich am Sonntag gegen neun Uhr dreißig MESZ. Er dauerte zwischen sechs und sieben Minuten und wurde von vier unbewaffneten Personen verübt, die laut der Pariser Staatsanwältin Laura Beccuau Wachleute mit Winkelschleifern bedrohten.

Beamte sagten, neun Stücke seien das Ziel gewesen, acht wurden gestohlen. Sie stammen aus der Schmuckkollektion Napoleons und der Kaiserin in der Apollo-Galerie, darunter eine Halskette, eine Brosche, ein Diadem und mehr.

Ein Objekt wurde später außerhalb des Museums gefunden, sagte Dati. Französische Medien identifizierten es als die mit Smaragden besetzte Kaiserkrone von Eugénie, der Frau Napoleons III., mit mehr als 1.300 Diamanten. Dem Vernehmen nach wurde sie beschädigt geborgen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reagierte auf X. Er schrieb: "Der Diebstahl im Louvre ist ein Angriff auf ein Erbe, das wir schätzen, weil es unsere Geschichte ist. Wir werden die Werke zurückholen, und die Täter werden zur Rechenschaft gezogen."