Neue Vorwüfe gegen Sean 'Diddy' Combs: 120 Personen klagen an

Sean "Diddy" Combs wurde erneut Sexualstraftaten vorgeworfen. Laut Anwalt Tony Buzbee wird es innerhalb des nächsten Monats 120 neue Anklagen gegen den amerikanischen Rapper und Unternehmer geben. Ein Großteil der Anklagen stammt aus New York und Los Angeles.

Laut Buzbee handelt es sich bei den Opfern um 60 männliche und 60 weibliche Personen. Insgesamt 25 der Ankläger seien zum Zeitpunkt den vorgeworfenen Sexualstraftaten minderjährig gewesen. Darunter gebe es eine Person, die zum Zeitpunkt des Missbrauchs 9 Jahre alt gewesen sein soll.

Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum ab 1991 bis 2024.

"Diese Art von sexuellem Übergriff, sexuellem Missbrauch und sexueller Ausbeutung sollte weder in den Vereinigten Staaten noch irgendwo anders vorkommen. Niemals hätte diese Straftaten so lange andauern dürfen. Einige Opfer sind heute verletzt, traumatisiert, und verängstigt", sagte Buzbee auf einer Pressekonferenz.

Der Anwalt von Combs hat auf die Anschuldigungen abweisend reagiert. Sein Klient könne sich nicht auf jede "unbegründete" Anschuldigung einlassen. Die Anklage sei inzwischen ein "rücksichtsloser Medienzirkus".

"Dennoch lehnt Herr Combs nachdrücklich und kategorisch jede Behauptung sexuellen Missbrauchs als falsch zurück", sagte seine Anwältin Erica Wolff. "Er freut sich darauf, seine Unschuld zu beweisen und sich vor Gericht zu rechtfertigen, wo die Wahrheit auf der Grundlage von Beweisen und nicht von Spekulationen festgestellt werden kann."

Laut Buzbee haben sich mehr als 3.280 Personen bei seiner Kanzlei gemeldet und gesagt, sie seien von Combs sexuell belästigt worden. Seine Kanzlei habe nach Prüfung der Anschuldigungen beschlossen, 120 Personen zu vertreten.

Die anderen Fälle sind noch unter Überprüfung. Laut Buzbee haben einige Klienten mit dem FBI gesprochen.

Die Personen, die Buzbee vertritt, stammen aus mehr als 25 Staaten, darunter mehrheitlich Kalifornien, New York, Georgia und Florida.

Laut Buzbee sind die vermeintlichen Sexualstraftaten hauptsächlich auf Partys in New York, Kalifornien und Florida vollzogen worden, auf denen Opfern Getränke verabreicht wurden, die mit Drogen versetzt waren.

Ein Teil des Missbrauchs habe bei Castings stattgefunden, in denen "oft, vor allem junge Leute, die in der Branche Fuß fassen wollten, zu dieser Art von Verhalten gezwungen wurden, mit dem Versprechen, ein Star zu werden", sagte Buzbee.

Combs (54) ist derzeit im Metropolitan Detention Center in Brooklyn inhaftiert. Am 17. September plädierte er für unschuldig. Ihm wird vorgeworfen, weibliche Opfer zu sexuellen Handlungen mit männlichen Sexarbeitern unter Drogeneinfluss gezwungen zu haben. Dies sei innerhalb seiner "Freak Off" Partys passiert. Er habe seine "Macht und Ansehen" dazu ausgenutzt.

Combs plädierte auf "nicht schuldig" in Bezug auf die Verschwörung zur Erpressung und den Sexhandel. Sein Anwalt sagte, er sei unschuldig und werde dafür kämpfen, seinen Namen reinzuwaschen.

Hilfeangebote für Betroffene von sexualisierter Gewalt

Unter der Nummer 0800 22 55 530 ist das Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch kostenfrei und anonym erreichbar. Anrufe sind montags, mittwochs und freitags zwischen 9:00 und 14:00 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 15:00 bis 20:00 Uhr möglich.

Die Beratung steht bundesweit zur Verfügung.