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Black Friday oder Buy Nothing Day: Welche Konsumseite wählen Sie?

• Nov 27, 2025, 8:28 AM
4 min de lecture
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Überkonsum ist seit einigen Jahren auf dem Vormarsch: in sozialen Medien, auf Online-Plattformen und in Geschäften. Soziale Medien, Influencer, häufige Angebote und Marketingkampagnen treiben den Trend zusätzlich an.

Große Shopping-Events wie Black Friday verstärken das Phänomen, ein Problem für die Umwelt. Er findet morgen statt und läutet die jährliche Weihnachtseinkaufssaison ein.

Früher war Black Friday ein eintägiges Ereignis. Inzwischen zieht er sich über das ganze Wochenende und schließt auch den Cyber Monday ein. In manchen Regionen dauert er eine ganze Woche, die als Cyber Week oder Black Week gilt.

Gleichzeitig entstehen immer mehr Bewegungen gegen diesen Überkonsum. Sie stellen sich Black Friday und der weltweiten Kaufkultur entgegen. Eine der bekanntesten ist der Buy Nothing Day. Er fällt auf denselben Tag wie Black Friday.

Was ist der Buy Nothing Day?

Der Buy Nothing Day ist ein internationaler Protesttag gegen den globalen Konsumrausch. Teilnehmende verpflichten sich, einen ganzen Tag lang nichts zu kaufen – online und vor Ort. Das soll auf die schädlichen Folgen von übermäßigem Konsum aufmerksam machen.

Ins Leben gerufen wurde er 1992 vom kanadischen Künstler Ted Dave. Das Magazin Adbusters machte ihn bekannter.

Seitdem hat sich die Bewegung in mehr als 60 Ländern verbreitet.

Ein Tweet des Story of Stuff Project, der zu bewusstem Konsum aufruft

Der Tag animiert dazu, Müll zu reduzieren und die eigenen Ausgaben zu hinterfragen. Wer mitmacht, senkt Verpackungsmüll sowie den CO2-Fußabdruck von Versand und Herstellung.

Er setzt auf sinnvolle, nicht-kommerzielle Aktivitäten. Das stärkt die Gemeinschaft und hilft, das Verhältnis von Materialismus und Glück neu zu betrachten. Dazu gehören Zeit mit Haustieren, Freunden und Familie, Engagement bei lokalen Veranstaltungen und Spaziergänge im Freien.

Der Buy Nothing Day berührt auch größere Themen wie soziale Ungleichheit und Umwelteinflüsse. Er wirbt für Wiederverwendung und Secondhand-Initiativen, die Dinge vor der Deponie bewahren und Haushalte mit geringem Einkommen unterstützen.

Weil er am selben Tag wie Black Friday stattfindet, gilt er vielen als Gegenmittel zur globalen Shoppingkultur. Er hat über die Jahre zahlreiche Anhänger gewonnen. Im Netz sorgt er dennoch für heftige Debatten.

Manche Nutzerinnen und Nutzer in sozialen Medien befürworten Sparsamkeit, bewusstes Ausgeben, Thrift-Kultur und nachhaltiges Einkaufen. Andere zählen eher zum YOLO-Lager und zur Little-Treat-Kultur. Ihr Argument: Große Ziele wie ein Eigenheim oder genug für die Rente zu sparen sind für viele Jüngere unerreichbar. Kleine Belohnungen wie Shoppingtouren sollten deshalb nicht verurteilt werden.

Der Boom konsumkritischer Bewegungen

Dieses Jahr ist Black Friday umstrittener als sonst. Konsumkritische Bewegungen und Boykotte nehmen spürbar zu. Dazu zählen der Buy Nothing Day, „We Ain’t Buying It“ und der „Make Amazon Pay Day“. Sie liegen am Black Friday oder unmittelbar davor bzw. danach.

Ein Tweet über einen mehrtägigen Boykott großer Einzelhandelsketten

Zudem läuft vom 25. November bis zum 1. Dezember ein Massen-Blackout. Er richtet sich vor allem gegen Konzerne wie Amazon, Home Depot und Target, unter anderem. Die Aktion protestiert gegen Verstöße gegen Arbeitsrechte, die Unterstützung Donald Trumps durch die Ketten sowie den Rückzug aus Diversity-, Equity- und Inclusion-Programmen.

„Amazon, Jeff Bezos und ihre politischen Verbündeten setzen auf eine techno-autoritäre Zukunft. Doch am Make Amazon Pay Day sagen Beschäftigte überall: Es reicht“, sagte Christy Hoffman, Generalsekretärin der UNI Global Union, in einer Mitteilung.

„Amazon hat seit Jahren das demokratische Recht der Beschäftigten auf gewerkschaftliche Vertretung mit Hilfe autoritärer Politikfiguren ausgehöhlt. Das Geschäftsmodell vertieft Ungleichheit und untergräbt grundlegende Rechte: sich zu organisieren, kollektiv zu verhandeln und sichere, faire Arbeitsplätze einzufordern.“

Die konsumkritischen und Boykott-Kampagnen wollen Käuferinnen und Käufer zudem für lokale, nachhaltige und Secondhand-Kleinbetriebe gewinnen. Insbesondere solche, die Schwarzen, Migrantinnen und Migranten oder anderen Minderheiten gehören. Und solche, die Trumps Einfluss bislang widerstanden haben.


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