Ukraine-Krieg: Russland verliert Kampfjet vor der Schlangeninsel

Am Freitagabend wurden mehrere russische Regionen zum Ziel ukrainischer Drohnenangriffe. In der Region Samara geriet eine Ölraffinerie in Brand, wie lokale Medien berichteten. Der Angriff traf Syzran, die drittgrößte Stadt der Region, mehr als 800 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

Nach Angaben des pro-ukrainischen Telegram-Kanals Crimean Wind ist die Raffinerie "eine der größten von Rosneft und wichtig für die südliche Wolga-Region". Sie beliefert Flugplätze und Militäreinheiten in den zentralen und südlichen Bezirken Russlands mit Treibstoff.

Der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Fedorischtschew sprach von einem "massiven Drohnenangriff". 13 Drohnen seien zuvor von einem Luftabwehrsystem zerstört worden. Die Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sind bescheidener: Das Ministerium meldete 7 abgeschossene Drohnen in der Region Samara.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums betraf der Luftangriff insgesamt 9 russische Regionen und das Asowsche Meer. Es sollen 53 ukrainische Drohnen abgeschossen worden sein.

Von den ukrainischen Streitkräften gab es keine Stellungnahme. Kiew greift regelmäßig militärische Infrastrukturen tief in Russland an, um die Kampfkraft Moskaus zu schwächen, das weiterhin Krieg gegen die Ukraine führt.

Am Vortag, dem 14. August, griffen ukrainische Truppen eine Raffinerie in Wolgograd an und verursachten schwere Brände in der Anlage.

Kursk: Eine Frau wurde bei einem Drohnenangriff getötet

Der stellvertretende Gouverneur von Kursk, Alexander Khinshtein, berichtete von einem ukrainischen Drohnenangriff auf ein Wohnhaus im regionalen Zentrum, dessen obere Stockwerke Feuer fingen.

Nach Angaben des Beamten wurde eine 45-jährige Frau getötet und zehn Personen verletzt, darunter ein 2010 geborener Teenager. Mehrere benachbarte Gebäude sowie eine Schule seien beschädigt wurden.

Die Region Kursk, die an die Ukraine grenzt, war im Sommer 2024 Ziel einer ukrainischen Offensive, die mehr als tausend Quadratkilometer russisches Territorium einnahm, bevor sie sich im April 2025 zurückzog.

Seit Russland im Februar 2022 eine groß angelegte Invasion in der Ukraine startete, hat Kyjiw mit Drohnenangriffen auf russische Infrastrukturen Hunderte Kilometer von der Grenze entfernt geantwortet.

Russischer Kampfjet in Nähe der Schlangeninsel verschwunden

Ein russisches Flugzeug vom Typ Su-30SM ist wahrscheinlich während eines Einsatzes südöstlich der Insel Zmeiny abgestürzt, teilte die ukrainische Marine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.

Das zweimotorige, zweisitzige Flugzeug, das sowohl für die Luftüberlegenheit als auch für Angriffe auf Bodenziele ausgelegt ist, sei "aus nicht näher bezeichneten Gründen" abgestürzt, hieß es.

Die russischen Streitkräfte haben angeblich eine Such- und Rettungsaktion eingeleitet, und auf der Meeresoberfläche wurden Trümmerteile gesichtet. Die Piloten werden noch immer vermisst, so Kyjiw.

Russische Blogger und dem Verteidigungsministerium nahestehende Medien erklärten, die Operation zur Suche der Besatzung sei bislang"erfolglos" geblieben.

Die 35 Kilometer vor der Küste der ukrainischen Region Odessa gelegene Insel Zmeiny wurde in den ersten Tagen der groß angelegten Invasion von den russischen Streitkräften eingenommen. Die Einnahme des Gebiets ermöglichte es Moskau, die Schwarzmeerhäfen von Odessa zu blockieren und Raketenangriffe auf die Ukraine durchzuführen, bis die russischen Truppen im Juni 2022 von der Insel abgezogen wurden.

In den vergangenen 24 Stunden kam es zu 149 militärischen Zusammenstößen zwischen der ukrainischen und der russischen Armee, wie der ukrainische Generalstab in seinem täglichen Bericht auf Facebook mitteilte. Derselben Quelle zufolge haben die Russen 81 Luftangriffe durchgeführt und 162 Lenkbomben abgeworfen.